„IN DEUTSCHLAND GILT DAS GRUNDGESETZ, NICHT DIE SCHARIA“
: Merkel schaltet sich in Islam-Debatte ein

BERLIN | Kanzlerin Merkel hat in der Debatte um die Islam-Äußerungen des Bundespräsidenten die christlich-jüdischen Wurzeln der deutschen Kultur betont: „Die prägende Kraft unser Kultur (ist) das Christlich-Jüdische, über Jahrhunderte, um nicht zu sagen Jahrtausende.“ Es gebe mittlerweile auch Muslime in Deutschland. Wichtig sei aber, dass die vom Islam vertretenen Werte mit der deutschen Verfassung übereinstimmen müssten. „Es gilt bei uns das Grundgesetz, aber nicht die Scharia.“ In einem FAZ-Beitrag schrieb der CSU-Ehrenvorsitzende Stoiber, viele Bürger hätten den Eindruck gewinnen können, Wulff habe „den Islam als Teil unserer deutschen Leitkultur bezeichnet“.

Der Satz, der Islam gehöre auch zu Deutschland, sei zwar eine Zustandsbeschreibung, „aber das Problem liegt in der Verkürzung“, schreibt Stoiber. Auch Unions-Fraktionschef Volker Kauder widerspricht Wulffs Einschätzung, dass der Islam zu Deutschland gehöre. In der Neuen Westfälischen kritisierte er, die Rede Wulffs habe dazu geführt, „dass erklärende Interpretationen notwendig sind“. (rtr, epd)

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