St. Pauli gegen Rostock: Hansa-Fans warten auf Littmann

Im Vorfeld der Zweitligapartie des FC St. Pauli gegen Hansa Rostock gibt es Diskussionen um ein verringertes Kartenkontigent für die Gäste.

Kein Einzelfall: Beim Spiel in Hamburg brennen Hooligans des FC Hansa Rostock am 6.3.2009 auf der Tribüne Feuerwerkskörper ab. Bild: dpa

Wenn am 28. März um 13.30 Uhr am Millerntor die Partie FC St. Pauli gegen Hansa Rostock angepfiffen wird, dann werden möglicherweise nur die heimischen Fans ihre Mannschaft anfeuern können. Die Rostocker Spieler könnten sich vergeblich nach Anhängern umschauen.

Bei einem gemeinsamen Treffen in Hamburg zwischen Vertretern, Anhängern und Fanprojekten beider Zweitligavereine haben die Beteiligten über den Vorstoß der Hamburger Polizei gesprochen, das Kartenkontingent der Rostocker stark einzuschränken oder sogar ganz streichen zu lassen.

Die Polizei hatte verfügt, dass St. Pauli bis zu einem Gespräch zwischen Clubpräsident Corny Littmann und der Einsatzleitung am 15. März über mögliche Sicherheitsmaßnahmen keine Karten an die Rostocker ausgeben darf.

Zusammenstöße tragen sich bei Spielen zwischen St. Pauli und Rostock immer wieder zu. Sie fußen auch auf den gegenseitigen Zuschreibungen, St. Pauli-Fans seien mehrheitlich linker, Rostock-Anhänger eher rechter Gesinnung. Jüngste Beispiele:

Am 6. März 2009 kam es vor und während der Partie in Hamburg zu Zwischenfällen durch Rostock-Fans. Nach dem Spiel entwickelte sich eine Straßenschlacht.

Am 2. November 2009 randalierten einige St. Pauli-Fans mit Flaschenwürfen und bengalischen Feuern bei der Partie in Rostock.

Dass es ein verringertes Kartenkontigent für die Rostocker geben wird, gilt als wahrscheinlich. Der Sicherheitsbeauftragte des FC St. Pauli, Sven Brux, hatte das dem Hamburger Abendblatt bestätigt.

Bei dem Treffen zwischen den Vereinsvertretern wurde nun über einen möglichen personalisierten Kartenverkauf diskutiert, wie er bereits beim letzten Spiel in Hamburg stattgefunden hatte. Auch über das Verhalten der Fangruppen wurde gesprochen.

Alle Beteiligten vereinbarten Stillschweigen über die Gespräche - bis das Treffen zwischen Littmann und der Polizei stattgefunden hat. "Wir haben gemeinsam mit Rostock über Maßnahmen beraten, diese wollen wir nun erstmal mit der Polizei absprechen", sagte St. Paulis Pressesprecher Christian Bönig. Sein Pendant auf Rostocker Seite versicherte: "Wir haben unseren Beitrag geleistet." In den kommenden Tagen wollen beide Seiten verstärkt auf die verfeindeten Fangruppen einwirken, um Spannungen bereits im Vorfeld abzubauen.

Der Deutsche Fußball Bund und die Deutsche Fußball Liga versicherten, dass die Beratungen der beiden Vereine mit der Polizei in enger Zusammenarbeit mit ihnen stattfänden. Auch dort verwies man auf das Treffen zwischen Littmann, der derzeit im Urlaub ist, und der Polizei. Vorher könne man keine genauere Auskunft geben.

In der Vergangenheit war es zwischen den beiden Fanlagern immer wieder zu Ausschreitungen gekommen. Zuletzt randalierten mitgereiste St. Pauli-Anhänger beim Auswärtsspiel in Rostock, davor war es nach der Partie in Hamburg zu Straßenschlachten gekommen, die mehrere Stunden anhielten.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.