FARC-Rebellen geben Gefangene frei: Entlassung nach acht Jahren Geiselhaft

Kolumbiens Farc-Guerilla will am Wochenende offenbar sechs weitere Geiseln freilassen: Politiker, Polizisten und einen Soldaten.

Demo für die Geiseln: Kinder fordern in Bogota die Freilassung ihrer Verwandten durch die FARC. Bild: dpa

BUENOS AIRES taz In Kolumbien steht die Freilassung von sechs Geiseln der Guerilla-Organisation Farc offenbar unmittelbar bevor. Wie die kolumbianische Senatorin Piedad Córdoba dem Internationalen Roten Kreuz (IRK) mitteilte, will die Guerilla am Sonntag mit der Freilassung der Geiseln beginnen. Die Freilassung erfolge in drei Etappen, so die Senatorin, und jede Etappe hänge vom Erfolg der vorangehenden ab. "Ich habe die Koordinaten [für den Ort der Übergabe] und die erste Freilassung erfolgt am Sonntag. Die Operation hat bereits begonnen, aber Namen habe ich noch keine", so Piedad Córdoba.

Ein Vertreter des IRK bestätigte inzwischen die Angabe. Die unabhängige Senatorin hat bereits mehrfach zwischen der kolumbianischen Regierung und der Farc vermittelt.

Die Farc hatte am 21. Dezember die bedingungslose und einseitige Freilassung von insgesamt sechs Geiseln angekündigt. Nach den bisherigen Angaben handelt es sich um drei Polizisten, einen Soldaten und zwei Politiker: den früheren Gouverneur der Provinz Meta, Alan Jara, und den ehemaligen Parlamentsabgeordneten Sigifredo López. Jara wurde 2001 entführt, López 2002. Der Friedensbeauftragte der kolumbianischen Regierung, Luis Carlos Restrepo, nimmt an, dass die Politiker zuletzt freikommen. "Wir gehen davon aus, dass nächsten Sonntag die Uniformierten als Erste freikommen werden", so Restrepo.

Die linksgerichtete Farc ("Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens") hat noch immer rund 700 Menschen in ihrer Gewalt. Anfang Juli 2008 war die frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt nach mehr als sechs Jahren Gefangenschaft befreit worden.

Der Krieg zwischen Armee, rechtsextremen paramilitärischen Milizen und mehreren Guerillagruppen dauert seit mehr als 40 Jahren an. Die Zahl der Entführten und verschleppten Menschen wird auf zwischen 2.500 und 3.000 geschätzt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.