Nach dem Bhutto-Mord: Pakistan wählt erst am 18.Februar

Die für nächste Woche geplanten Parlamentswahlen werden um sechs Wochen verschoben. Bhuttos Partei protestiert.

Seit Bhuttos Tod kommt das Land nicht zur Ruhe. Bild: reuters

ISLAMABAD reuters/afp/taz Die Parlamentswahl in Pakistan wird nach der Ermordung von Oppositionschefin Benazir Bhutto um sechs Wochen verschoben. Der geplante Termin 8. Januar sei nicht einzuhalten, teilte die Wahlkommission am Mittwoch in Islamabad mit. Neuer Wahltermin sei nun der 18. Februar. "Ich verspreche allen politischen Parteien, dass die Wahlen gesetzmäßig, gerecht und transparent sein werden, und ich ermahne sie, diese Entscheidung im übergeordneten Interesse der Nation zu akzeptieren und sich vollständig zu beteiligen", sagte Qazi Mohammed Farooq, der Leiter der Wahlkommission.

Eine Verschiebung, die nicht überraschend kam. Bereits am Dienstag kündigte die Wahlkommission an, den Urnengang verschieben zu wollen. Sie hatte argumentiert, dass bei Protesten nach Bhuttos Tod zahlreiche Wahllokale zerstört worden seien.

Vertreter von Bhuttos Pakistanische Volkspartei (PPP) hatten die Verschiebung am Dienstag als "Ausflucht" der Regierung bezeichnet, um Zeit zu schinden. So könnten Musharrafs Verbündete in Ruhe Pläne schmieden, um die Wahlen zu ihren Gunsten zu fälschen. Beobachter gingen davon aus, dass sich die Opposition angesichts der aktuellen Unruhen bei einer zügigen Wahl bessere Chancen verspricht.

Bhutto war in der vergangenen Woche bei einem Attentat getötet worden. Ihr wuren gute Chancen zugerechnet, zur Ministerpräsidentin gewählt zu werden. Seit ihrem Tod starben fast 60 weitere Menschen bei Ausschreitungen. Da die Umstände ihres Todes noch nicht vollständig geklärt sind und immer neue Gerüchte kursieren, kündigte Präsident Musharraf an, ausländische Ermittler mit der Aufklärung der Ereignisse zu betrauen.

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