Kriminalitätsstatistik 2009: Betrug im Internet nimmt zu

Im vergangenen Jahr wurde seltener geprügelt und geklaut. Dafür gab es mehr Betrügereien im Internet und die politisch motivierte Gewalt nahm zu.

Musikhören bei der Arbeit: ein Online-Ermittler erforscht eine Tauschbörse. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Zahl der registrierten Straftaten in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf rund sechs Millionen gesunken. Das teilte Bundesinnenminister Thomas de Maiziére (CDU) am Dienstag in Berlin mit, als er die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2009 vorstellte. Damit sei die Verbrechensrate weiter rückläufig.

Insbesondere Gewaltdelikte und Jugendkriminalität seien zurückgegangen. Politisch motivierte Gewalttaten, Internetbetrug, Autodiebstahl und Straftaten unter Alkoholeinfluss hätten jedoch zugenommen. De Maizière zog eine positive Bilanz: "Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt." Sorge bereite dem Innenminister der Anstieg der politisch motivierten Gewalt auf 33.917 Straftaten, eine Steigerung um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz Christoph Ahlhaus thematisierte die Gewalt gegen Polizisten, die im vergangenen Jahr ebenfalls zugenommen habe. Er will die strafrechtlichen Sanktionen verschärfen. "Wir werden keine Zahlen und weiteren Studien abwarten, sondern ein klares Zeichen für den Schutz unserer Beamten setzen", sagte Ahlhaus. Die Gewalt gegen Beamte sei nicht nur angestiegen, sie sei auch brutaler geworden.

Nach der Kriminalstatistik befinden sich Delikte im Internet auf einem Höchststand. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 206.909 Straftaten ermittelt. Gegenüber 2008 entspricht das einer Steigerung von 23,6 Prozent. Der größte Anteil der Internetkriminalität entfällt auf Betrugsdelikte, zum Beispiel das Abfischen von Kontodaten. Das habe mit der starken Verbreitung des Mediums zu tun.

Einen drastischen Anstieg gab es bei Autodiebstählen. Der Innenminister warf der Autoindustrie Versäumnisse vor, elektronische Wegfahrsperren seien nicht weiterentwickelt worden. Es wurden 40.400 Fälle von Autodiebstahl registriert, 9 Prozent mehr als 2008.

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