EU-Arbeitssprachen: Westerwelle will Deutsch retten

Guido Westerwelle will die deutsche Sprache retten. In einem Brief an EU-Außenkommissarin Ashton forderte er jetzt, dass EU-Diplomaten "mehrere Fremdsprachen, insbesondere Deutsch" beherrschen sollten.

Westerwelle trifft in Brüssel ein (22.4.) Bild: reuters

BRÜSSEL afp/dpa | Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) will den Siegeszug des Englischen in der Europäischen Union stoppen. "Wir möchten nicht, dass Deutsch als Sprache in Europa verloren geht", sagte Westerwelle am Montag in Brüssel. Deutsch ist zurzeit innerhalb der Europäischen Union neben Englisch und Französisch eine der drei Arbeitssprachen.

"Deutsch ist die am meisten gesprochene Muttersprache in Europa, und es gibt gar keinen Grund, die deutsche Sprache zu vernachlässigen", sagte Westerwelle mit Blick auf die rund 100 Millionen Muttersprachler vor allem in Deutschland und Österreich.

In einem Brief an EU-Außenministerin Catherine Ashton forderte Westerwelle, die Einstellungskriterien für den Auswärtigen Dienst sollten "klare Anforderungen für die Beherrschung mehrerer Fremdsprachen, insbesondere auch der deutschen Sprache, enthalten". Dem neuen Auswärtigen Dienst sollen bis zu 8000 Diplomaten angehören.

Schon am 19.3. hatte ein EU-Diplomat gesagt: "Wenn wir beim Europäischen Auswärtigen Dienst akzeptieren würden, dass Deutsch keine Rolle mehr spielt, würde das im Prinzip bedeuten, dass wir einen Präzedenzfall schaffen auch für andere Institutionen", sagte der Diplomat. Das sei nicht akzeptabel. "Dabei soll es bleiben und wird es bleiben. Da gibt es gar keine Diskussion", betonte der Diplomat.

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