Studie zu Müllmails: Amis sind die Oberspammer

Wer meint, Spam-Mails mit oftmals kriminellem Hintergrund kämen nur aus Schwellenländern, irrt: Eine Studie zeigt erneut, dass die Vereinigten Staaten "Marktführer" sind.

Warum heißt Spam eigentlich Spam? Weil das gleichnamige Dosenfleisch während des Kriegs in England omnipräsent war – genau wie die nervigen Müllmails. Bild: ap

Spam überschwemmt die Welt: Die Flut an unerwünschten Werbemails nimmt Jahr für Jahr weiter zu – obwohl die ungeliebte Reklametechnik Internet-Historikern zufolge mittlerweile 32 Jahre alt und mindestens genauso lange bei den Nutzern verhasst ist. Wenn man User fragt, was sie glauben, woher der meiste Spam kommt, dürfte die Antwort wohl zumeist "aus Schwellenländern wie Russland, China oder Indien" lauten. Schließlich fehlt es in diesen Weltregionen oft an passenden IT-Sicherheitsgesetzen und Sanktionen, die Spam wirksam unterbinden.

Doch das stimmt nicht: Wie eine aktuelle Studie des Internet-Security-Spezialisten Sophos nun schon zum wiederholten Male zeigt, sind die USA die Top-Versendernation. Im ersten Quartal des Jahres lag der Anteil am "Weltmarkt" bei immerhin 13,1 Prozent. Danach folgen die üblichen Spam-Verdächtigen deutlich abgeschlagen: Indien mit 7,3 und Brasilien mit 6,8 Prozent. Interessanterweise liegt China, das einst als Müllmail-Schleuder galt, laut Sophos mittlerweile weit hinten: Das Riesenreich schaffte es nicht einmal in die Top 15. Der Grund sei, dass man dort von kriminellem Spam eher zu zielgerichteten Hack-Attacken auf ausländische Firmen übergegangen sei – eine Tatsache, die Google und andere wichtige iT-Unternehmen in den letzten Monaten leidvoll erfahren mussten.

Schlimm ist auch, dass der Anteil von Spam am gesamten E-Mail-Aufkommen weiter zunimmt. Bei den Servern von Firmen sind mittlerweile nur noch schlappe 3 Prozent legitime Botschaften, der Rest ist Müll. Vertrieben wird Spam unterdessen weiterhin besonders gerne über gehackte Rechner: Diese zumeist unter Windows laufenden Maschinen ahnungsloser Nutzer werden über Viren und andere Datenschädlinge Kriminellen zugänglich gemacht und operieren dann ferngesteuert als so genannte Botnetze - jederzeit bereit für neuen Spam. Ändern dürfte sich daran in absehbarer Zeit nichts. Helfen kann laut Sophos nur ein guter Spam-Filter – entweder auf dem lokalen PC (z.B. Spamfighter und SpamSieve) oder dem Mail-Server (z.B. SpamAssassin).

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