Dallas Mavericks bei den Play-offs: Wider den Erfolgskurvenknick

Die Dallas Mavericks spielen eine mäßige Saison. Vor den Play-offs werden die Basketballer nun auf mehr Kampfgeist eingeschworen.

Dirk Nowitzki (41) von den Dallas Mavericks im Spiel gegen Minnesota Timberwolves. Bild: ap

Auf der offiziellen NBA-Homepage prangt seit Tagen ein Banner mit der Aufschrift. „Wo wird in diesem Jahr Unglaubliches passieren? Die NBA-Play-offs starten am 18. April.“ Dieses Datum wird bei den Dallas Mavericks schon länger in den Köpfen herumgeistern. Die Setzliste für die Play-offs will es so, dass Dallas – einer durchschnittlichen Saison zum Dank – wohl gegen eines der beiden besten Teams des Liga-Westens antreten muss. Gegen die auf Platz eins oder zwei rangierenden Los Angeles Lakers und Denver Nuggets sahen die Texaner um ihren deutschen Star Dirk Nowitzki in der regulären Spielzeit relativ chancenlos aus. Die Mavs konnten keine einzige Begegnung gewinnen.

Die Vorbereitung auf die anstehenden schweren Gegner in den letzten Saisonspielen verlief wechselhaft, nach der 92:102-Niederlage gegen den Mitkonkurrenten New Orleans Hornets kritisierte Nowitzki die offensichtliche Naivität seines Teams im Eins-gegen-eins: „Wir müssen auch mal unsere Würfe treffen. Eine Trefferquote von 42 Prozent ist nicht gut genug, wenn wir sie dann 55 Prozent ihrer Versuche treffen lassen.“

Die Mavericks qualifizierten sich als letztes Team im Westen für die Play-offs, lieferten sich bis wenige Spieltage vor Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Phoenix Suns, die man in einem vorentscheidenden Spiel 140:116 in die Schranken wies. Eine für Dallas-Verhältnisse höchstens mittelmäßige Saison, in die man mit vier Heimpleiten startete, fand so ein einigermaßen versöhnliches Ende – das Verpassen der Endrunde wäre der Super-GAU gewesen. „Die letzten Spiele hatten eine unglaubliche Intensität, weil es für uns um sehr viel ging. Im Westen sind die Gegner jeden Abend so stark, dass man unbedingt diese Play-off-Mentalität braucht, um zu bestehen“, so Mavs-Coach Rick Carlisle über die Schlussphase. Was die von Carlisle beschworene „Play-off-Mentalität“ angeht, haben die Texaner unangenehme Erfahrungen gemacht. Allerdings ging dem „Unangenehmen“ etwas „Angenehmes“ voraus: Die Finalteilnahme 2006 war der Höhepunkt der Franchise-Geschichte. Die unglückliche Niederlage dort gegen die Miami Heat bewirkte dann aber einen Knick in der Erfolgskurve für die Mavericks. In der Folgesaison schied man als bestes Team der regulären Saison sang- und klanglos – und vor allem äußerst blamabel – gegen die Golden State Warriors in der ersten Play-off-Runde aus. Auch im letzten Jahr war gegen New Orleans in Runde eins Schluss. Die Mannschaft im Generellen und Nowitzki im Speziellen wurden für „zu weich“ befunden.

„Es geht darum, wie man sich auf dem Court präsentiert, wie man sich reinhängt und kämpft“, gibt Carlisle daher für die nun anstehenden Play-offs die spielerisch wenig anspruchsvolle, aber gehofft wirkungsvolle Spielweise aus. Bezeichnend, dass Lakers-Star Kobe Bryant aber die Utah Jazz als körperlich schwierigeren Gegner einschätzt: „Was das physische Spiel angeht, sind die Jazz eines der stärksten Teams der Liga“, so Bryant über die Mannschaft aus Salt Lake City.

Bei Redaktionsschluss kämpften Dallas, New Orleans und Utah noch um einen besseren Platz in der Setzliste. Zumindest für die nächste Saison könnte Dallas ein furchteinflößender Gegner werden: Center-Größe Shaquille O’Neal, der mit den Phoenix Suns die Playoffs verpasste, brachte sich als Neuzugang ins Gespräch. Dessen 147 Kilogramm lassen nun wahrlich keine Frage von „zu weich“ aufkommen. In welchem Jahr denn nun eventuell mit Dallas-Beteiligung „Unglaubliches“ passieren soll, ist indes noch genauso unklar.

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