Amnesty kritisiert Griechenland: Die Grenzpolizei des Grauens

Amnesty International hat Griechenland für den Umgang mit Flüchtlingen attackiert. Die Situation an der Grenze zur Türkei habe sich dramatisch verschlimmert.

Übel behandelt: Flüchtling in Griechenland. Bild: reuters

BERLIN afp/dpa | Amnesty International hat die zunehmend dramatische Lage von Flüchtlingen an der griechischen Grenze zur Türkei beklagt. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht sprach die Menschenrechtsorganisation von „unhaltbaren Zuständen“ und forderte die EU auf, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Griechenland einzuleiten.

Flüchtlinge hätten berichtet, dass ihnen Pässe und Geld abgenommen worden seien, berichtete Amnesty. Dann seien sie mit Waffen bedroht und in kleinen Booten zurück in die Türkei abgeschoben worden. „Flüchtlinge müssen sich vor der griechischen Küstenwache nackt ausziehen, ihre Habseligkeiten werden weggenommen und sie werden mit Waffen bedroht, bevor sie in die Türkei zurückgeschoben werden“, sagte Franziska Vilmar, Asylexpertin von Amnesty International in Deutschland.

Griechenland verletze damit das Verbot, Menschen in ein Land zurückzuschicken, in dem ihr Leben in Gefahr sei, hieß es in dem Bericht. Die Rückführung der Flüchtlinge verstoße „gegen internationales und europäisches Recht“. Die Regierung in Athen müsse den aufgegriffenen Flüchtlingen vielmehr dabei helfen, Asyl zu beantragen, forderte die Organisation.

Amnesty befragte für den Report insgesamt 148 Flüchtlinge zu ihrer Lage. Demnach berichteten auch Einige, dass sie sich vor der griechischen Küstenwache hätten nackt ausziehen müssen. Amnesty forderte eine Untersuchung der Vorwürfe. Über Griechenland, aber auch über Spanien und Italien versuchen Flüchtlinge in die Europäische Union zu gelangen. Immer wieder wagen Flüchtlinge vor allem aus afrikanischen Ländern die gefährliche Überfahrt.

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