Amtsantritt von Präsident Marcos Junior: Investitionen für die Philippinen

Bei seiner Antrittsrede als Präsident spricht der Sohn des Ex-Diktators Ferdinand Marcos vor allem über Wirtschaft. Menschenrechte klammert er aus.

In einem Wohnzimmer verfolgen zwei Menschen die auf einem Sofa sitzen die Antrittsrede des Präsidenten im Fernsehen.

Live Übertragung der Antrittsrede von Marcos Junior am Montag vor dem Kongress in der Stadt Quezon Foto: Lisa Marie David/reuters

FRANKFURT AM MAIN/QUEZON epd | Bei seiner ersten Rede an die Nation hat der neue philippinische Präsident Ferdinand Marcos Junior umfangreiche Investitionen für die Wirtschaft versprochen. Auch weiterhin sollten fünf bis sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Infrastrukturprojekte ausgegeben werden, sagte Marcos Junior am Montag vor dem Kongress in der Stadt Quezon. Auf die Menschenrechtslage in dem Inselstaat ging der umstrittene Staatschef hingegen bei der im Internet übertragenen Rede nicht ein.

Marcos Junior, der die Wahlen am 9. Mai klar gewonnen hatte, verwies auf den Ausbau von Bahnverbindungen sowie von Straßen und Verkehrssystemen in wichtigen Städten. Für den Energiesektor versprach er ebenfalls Investitionen, wobei erneuerbare Energien eine zentrale Rolle spielen sollten. Zugleich zeigte er sich offen für den Bau neuer Atomkraftwerke. Die Verfügbarkeit von Energie sei entscheidend, um ausländische Investoren ins Land zu holen.

Der Diktatorensohn Marcos Junior war Ende Juni ins Amt eingeführt worden. Damit kehrte der Familienclan um den früheren Despoten Ferdinand Marcos 36 Jahre nach dessen Sturz an die Macht zurück. Kritiker werfen dem neuen Staatschef vor, er habe sich nie von den Verbrechen während der Herrschaft seines Vaters mit Tausenden Toten, Folteropfern und Entführten distanziert.

Auch der Vorgänger von Marcos Junior, Rodrigo Duterte, hatte das Land mit harter Hand regiert. In dem von Duterte ausgerufenen „Krieg gegen die Drogen“ wurden Schätzungen zufolge Zehntausende Menschen getötet. Dutertes Tochter Sara wird das Land gemeinsam mit Marcos Junior als dessen Vizepräsidentin regieren. Zur Menschenrechtsbilanz der Vorgängerregierung äußerte Marcos Junior sich bei der Rede am Montag nicht.

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