„Neuwerk“ bleibt im Öl

Das deutsche Spezialschiff bleibt im Krisengebiet vor der spanischen Küste. Einsatzende nicht absehbar

Knapp einen Monat nach der Ankunft in spanischen Gewässern hat das deutsche Spezialschiff „Neuwerk“ auch über Weihnachten gegen die Ölpest im Seegebiet zwischen Spanien und Portugal gekämpft. „Ein Ende des Einsatzes ist noch nicht abzusehen“, sagte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven. Die Ölflecken vor der Küste würden jedoch ständig kleiner. In der ersten Januar-Hälfte soll eine Entscheidung über die Rückkehr des Schiffes mit 20 Mann Besatzung nach Cuxhaven fallen.

Die „Neuwerk“ war am 21. November ausgelaufen und wenige Tage später an der spanischen Nordwestküste eingetroffen. Anlass war ein spanisches Hilfeersuchen nach dem Untergang des Öltankers „Prestige“. Zahlreiche Helfer kämpfen dort seit Wochen gegen die Ölteppiche, die in mehreren Schüben die Atlantikküste verschmutzten. Hoher Wellengang während einer Sturmphase hatte anfangs den „Neuwerk“-Einsatz gegen die Ölkatastrophe verzögert. Inzwischen ist das Schiff je nach Sichtverhältnissen und Wetterlage sieben Tage die Woche bis zu zwölf Stunden täglich unterwegs.

Der bisher längste Auslandseinsatz eines deutschen Spezialschiffes für Ölunfälle verlief nach Angaben von „Neuwerk“-Sprecher Dieter Schmidt bisher erfolgreich. Das Schiff könne bei jeder Fahrt bis zu 1.000 Tonnen Öl abschöpfen und habe inzwischen mehrmals größere Mengen an Land zur Entsorgung abgegeben. Die Ölteppiche seien inzwischen deutlich kleiner geworden, kleinere sichtbare Felder würden bei Tageslicht abgeschöpft.

„Weihnachten war ein normaler Arbeitstag, aber abends setzt sich die Crew gemeinsam bei einem gutes Essen zusammen.“, sagte Schmidt. Die Besatzung, die jeweils zur Hälfte im 14-Tage-Rhythmus abgelöst wird, habe mit Angehörigen telefoniert und mitgebrachte Geschenke aus der Heimat ausgepackt. dpa