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8 Frauen Frankreich 2002, R: Francois Ozon, D: Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant, Emmanuelle Béart„‘8 Femmes‘ ist ein Coup: Acht französische Schauspielerinnen – unter ihnen Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant und Emmanuelle Béart – versammeln sich zu einer Hommage an das Kino und an dessen weibliche Stars. In einem 50er-Jahre-Setting geben sie den weiblichen Teil einer Familie, deren einziges männliches Mitglied eben mit einem Messer im Rücken gefunden wurde. Hitchcock hätte seine Freude gehabt. Und auch George Cukor, Vincente Minnelli oder Douglas Sirk hätten allen Grund, sich geschmeichelt zu fühlen. Denn ,8 Frauen‘ ist Krimi, Screwball-Comedy, Musical und Melodrama in einem, eine Mischung von Genres jener Zeit, in der das Studiosystem prosperierte und Schauspielerinnen noch Göttinnen gleich waren.“ (taz) Filmstudio, Casablanca OL

A Beautiful Mind USA 2001, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Jennifer Connelly

„John Nash beginnt 1947 das Studium in Princeton. Von den Kommilitonen als Sonderling betrachtet, bringen ihm seine Forschungen eine Anstellung. Er verliebt sich in eine Mitstudentin und wird vom Verteidigungsministerium zum Codeknacken engagiert. Doch seine Paranoia, Teil einer russischen Verschwörung zu sein, treibt ihn immer tiefer in die Schizophrenie. Faszinierendes Biopic über den Nobelpreisträger John Forbes Nash jr, den Russell Crowe in einer Oscar-reifen Leistung darstellt.“ (Blickpunkt: Film) City, auch Originalfassung ohne Untertitel

About a Boy Großbritannien 2002, R: Chris & Paul Weiz, D: Hugh Grant, Rachel Weisz

„Mit leichter Hand inszenierte, präzise Verfilmung des Nick-Hornby-Bestsellers über den Müßiggänger Will, der Oberflächlichkeit zum Prinzip erhebt und Frauen zwar in sein Bett, aber nie in sein Leben lässt. Hugh Grant hat sichtlich Spaß in einer Geschichte, die ihre Gags sehr beiläufig unterbringt und trotzdem rührt. Und dann ist auch noch die wunderbare Rachel Weisz dabei.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Wall-Lichtspiele OL, Apollo BHV

Ali USA 2001, R: Michael Mann, D: Will Smith, Jon Voight

„Mitreißender Sound und Trainingsszenen im Rhythmus der Musik ziehen den Zuschauer gleich zu Beginn des Films in ihren Bann. 160 Minuten lang verfolgt man gespannt das Leben der Boxlegende Muhammed Ali zwischen authentisch inszenierten Fights, seiner bekannten Großmäuligkeit, dem Hang zu Frauenaffären und seinem Eintreten für Glauben und Gerechtigkeit. Zwar ist Will Smith die Rolle des Schwergewichtlers wie auf den um 15 Kilo schwereren Leib geschneidert, doch wird man das Gefühl nicht los, dass Michael Manns Biopic die Persönlichkeit des Champ nur an der Oberfläche erfasst. Das ist schade, denn Will Smith hat sein Äußerstes gegeben, und doch hätte man gerne mehr von seinem Innersten gesehen.“ (film.de) CinemaxX

Ali G indahouse Großbritannien/USA 2002, R: Mark Mylod, D: Sacha Baron, Michael Gambon

„Unwissentlich wird Ali G in ein Komplott verwickelt, das den britischen Premierminister und seine Regierung stürzen soll. Der Plan misslingt, als Ali mit seinem unnachahmlichen chauvinistischen Humor von der gesamten Nation als Stimme des Volkes und der Jugend ins Herz geschlossen wird - und damit dem Premierminister zu ganz neuem Ruhm verhilft. Schrille Komödie um den englischen Kultkomiker Sasha Baron Cohen, hierzulande bereits bekannt durch Madonnas ‚Music‘-Video und die Moderation der MTV-Movie-Awards. Ali G., die britische Variante von ‚Erkan & Stefan‘, stürmte in seinem Heimatland die Kinokassen und nimmt in seinem ersten Leinwandauftritt mit krudem Humor schamlos Stereotypen aufs Korn.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Apollo BHV

Allein unter Nachbarn Spanien 1999, R: Alex de la Iglesia, D: Carmen Maura, Emilio Gutierez Caba / Originalfassung mit Untertiteln

„Der spanische Gruselfilmer Alex de la Iglesia hat eine leider nur mäßig lustige Komödie über boshafte Nachbarn und einen Koffer voller Peseten gedreht. Die aus den Filmen von Petro Almodóvar bekannte Carmen Maura glänzt als gehetzte Wohnungsmaklerin. Leider sieht auch der Rest aus wie ein schlechter Film von Almodóvar. Ein müdes Plagiat mit einer hellwachen Hauptdarstellerin.“ (tip) Atlantis

Der Anschlag USA 2002, R: Phil Alden Robinson, D: Ben Affleck, Morgan Freeman

„Analytiker Jack Ryan unternimmt mit dem CIA-Direktor eine Russlandreise, um den neuen Präsidenten Nemerov einzuschätzen. Ryan hält ihn für einen vernünftigen Mann und will nicht glauben, dass er für einen Nuklearanschlag auf das vollbesetzte Footballstadion in Baltimore verantwortlich ist. Ryan setzt alles daran, die wahren Täter zu entlarven. Die vierte Adaption eines Tom-Clancy-Bestsellers über die Missionen des CIA-Mannes Jack Ryan ersetzt Harrison Ford mit dem wesentlich jüngeren Ben Affleck. Wie bei gängigen Bond-Filmen umspannt die Action mehrere internationale Schauplätze, wobei Phil Alden Robinson bei seiner ersten Regiearbeit seit zehn Jahren mit Konzentration und Understatement überzeugt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX

Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster USA 2002, R: Ellory Elkayem, D: David Arquette, Scarlett Johansson

„Im verschlafenen Dörfchen Prosperity in Arizona verseucht nuklearer Abfall den Tümpel eines Spinnenforschers. Da dieser aus dem kleinen See seine behaarten Krabbeltiere mit Wasser versorgt, ist die Katastrophe schon vorprogrammiert. Seine achtbeinigen Lieblinge mutieren zu überlebensgroßen Bestien, die sich auf alles stürzen, was Beine hat. Der von Roland Emmerich produzierte B-Monsterfilm ist eine liebevolle Verneigung an die Trash-Horrorstreifen der fünfziger und sechziger Jahre. Mit gelungenen Techniktricks und ironischem Augenzwinkern setzt Regisseur Ellory Elkayem die achtbeinigen Monster effektvoll in Szene. In Erinnerung an Klassiker wie etwa ‘Tarantula‘ lässt der Filmemacher das Genre mit viel Witz und gelungenen Schockerelementen wieder aufleben.“ (film.de) CinemaxX (Originalfassung ohne Untertitel, CinemaxX OL (dt. und Originalfassung ohne Untertitel)

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Bad Company – Die Welt ist in guten Händen USA 2001, R: Joel Schumacher, D: Anthony Hopkins, Chris Rock

„Der schwarze Komiker Chris Rock spielt in dieser Agentenkomödie einen Schwerernöter, dessen Zwillingsbruder bei einem Einsatz des CIA in Prag ums Leben kommt. Um den Erfolg der geheimdienstlichen Aktion nicht zu gefährden, muss der Laie als Double einspringen. Er wird dafür von einem altgedienten Agenten (Anthony Hopkins) in die Lehre genommen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Schauspielertypen, die hier aufeinandertreffen, aber auch zu viele halbe Ideen: ‘Bad Company‘ verkauft den Witz an die Intrige, den Thriller an die Blödelei, und am Ende stehen alle mit leeren Händen da.“ (tip) CineStar

Bella Martha Deutschland 2001, D: Sandra Nettelbeck, B: Martina Gedeck, Sergio Castellitto

„Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern, sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener, fordert ihre Aufmerksamkeit. Melancholische Komödie, die Appetit macht aufs Essen, auf die Liebe, auf das Leben. “ (Blickpunkt:Film) City

B - 52 Deutschland/USA 2001, R: Hartmut Bitomski

„Was ist die perfekteste Waffe des 20. Jahrhunderts? Was konnten die Russen nie nachbauen, was bombte Vietnam beinahe in die Steinzeit zurück und symbolisiert bis heute die globale Hegemonie der USA wie kein anderes Ding? Der B-52-Bomber! In 122 Filmminuten stellt uns (der übrigens in Bremen geborene) Harmut Bitomsky diese Höllenmaschine gründlichst vor. Von der Konzeption über die Montage und Funktionsweise bis zur Demontage auf einem riesigen Schrottplatz. Er führte Interviews mit Konstrukteuren, Fans, Militärstrategen, Historikern, Piloten und Vietnamesen, die entweder Opfer der Bombenangriffe wurden oder als Mig-Piloten B-52s abschossen. Die Kamera glorifiziert manchmal geradezu diese riesiger Maschine, gleitet in langen Einstellungen an ihren Tragflächen, Düsentriebwerken und Schwanzflössen entlang. In einigen Momenten droht ‚B-52‘ bei aller Sachlichkeit ein perverser Liebesfilm zu werden. Bitomsky mag am Besten von Dingen erzählen können, aber er hat ein Gespür dafür, welche Komplexität und erzählerische Potenz bestimmte Objekte haben. So erzählt er auch hier, obwohl er immer ganz nah am ‚Ding‘ bleibt, doch von den Menschen, und wenn man in ‚B-52‘ die US-Amerikaner durchweg stolz von ihrer Wundermaschine schwärmen hört, bekommt man dadurch einen erstaunlich tiefen – und erschreckenden – Einblick in ihre Psyche. (hip) Kino 46

Bibi Blocksberg Deutschland 2002, R: Hermine Huntgeburth, D: Sidonie von Krosigk, Katja Riemann / Preview

„Rund 15 Jahre, nachdem Bibi Blocksberg auf ihrem Besenstiel ihren Siegeszug durch die deutschen Kinderzimmer begann - allein die Hörkassetten wurden über 33 Millionen mal verkauft - erobern nun Hexen aus Fleisch und Blut unter der Regie von Hermine Huntgeburth (‚Das Trio‘, ‚Der Hahn ist tot‘) die Kinos. Katja Riemann und Ulrich Noethen spielen die Eltern von Bibi Blocksberg in dem humorvollen Familienfilm, in dessen Mittelpunkt das Duell zwischen Bibi und der bösen Hexe Rabia steht.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Wall-Lichtspiele OL, Passage BHV

Bread and Roses Großbritannien, Deutschland, Spanien 2000, R: Ken Loach, D: Pilar Padilla, Adrien Brody

„Der erste Film, den der britische Regieveteran Ken Loach in den USA drehte. Das Thema: Die Unterdrückung der Ausgebeuteten und Geknechteten - was sonst: Maya zieht in die USA, weil sie sich dort ein besseres Leben erhofft. Nachdem sie mit den Menschenschmugglern fertig geworden ist, kommt sie endlich bei ihrer Schwester Rosa in Los Angeles an. Sie nimmt einen Job bei einem Putzunternehmen an, wo die Arbeiter, fast alle Immigranten, schamlos ausgenutzt werden. Maya lässt sich das nicht gefallen. Arbeitskampf! Richtiger Film, wichtiger Film. Auf Gewerkschaftsversammlungen sicher gern gesehen. Aber ist das alles nicht schon x-mal erzählt worden? Macht nichts, Ken Loach bleibt sich treu.“ (taz) City

Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück USA/Großbritannien 2002, R: Sharon Maguire, D: Renee Zellweger, Hugh Grant / Originalfassung mit Untertiteln

„Unter Singles ist das Tagebuch der Bridget Jones Kult: Ein pummeliges, neurotisches Wesen um die 30 kritzelt ein Jahr lang auf, was sie bewegt auf ihrer ständigen Jagd nach Mr. Perfect. Nur dass der Bestseller von Helen Fielding als US-Film viel von seinem schönen britischen Humor verliert.“ (tip) Atlantis

D

Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben Großbritannien 1963, R: Stanley Kubrick, D: Peter Sellers, George S.Scott, Sterling Hayden

„‘Dr. Strangelove‘ ist die wohl ultimative schwarze Komödie über das Thema einer außer Kontrolle geratenen Technik. Und während Pilot Slim Pickens auf seiner Atombombe den Cowboyhut schwenkend der Vernichtung der Menschheit entgegenrast, streiten sich der amerikanische Präsident (Peter Sellers) und der russische Premier in einem unglaublichen Telefongespräch darüber, wem die ganze Sache mehr leid tut. Tröstlich, dass sie eine Kompromisslösung finden: Es tut beiden gleich leid.“ (taz) Kino 46

Double Screen Films London, Paris, Melbourne, BREMEN, Stockholm, Barcelona, Sao Paulo, New York, Tokyo, Moskau.

Da findet sich unsere Stadt ja mal in ungewohnt feiner Gesellschaft. Und zudem kommt noch mit dem Gitarristen der Band „Pulp“, Mark Webber, ein ausgewachsener Popstar zu Eröffnung. Der ist nämlich nebenbei auch Film-Kurator und hat das Programm dieses Avantgardefilm-Festivals zusammengestellt. 1966 wurde die Londoner Film-Makers’ Co-Operative gegründet, und der New Yorker Filmkünstler Jonas Mekas feuerte sie damals mit einen „Shoot, Shoot, Shoot“, also „Dreht, Dreht, Dreht“ an. Daher also der völlig harmlose Titel des Festivals. In insgesamt acht Veranstaltungen werden Werke aus der ersten Dekade (1966-1976) der Kooperative gezeigt. Im Programm „Double Screen Films“ wird das visuelle Feld etwa dadurch erweitert, dass die Filmwerke mit zwei Projektoren auf Leinwände geworfen werden. (hip) Galerie der Hochschule für Künste

E

Ein Mann sieht rosa Frankreich 2001. R: Francis Veber, D: Daniel Auteuil, Gérard Depardieu

„Francis Pignon, ein unauffälliger Angestellter in einer Kondomfabrik, verhindert seine drohende Kündigung mit einem falschen Coming-Out. Francis Vebers hochkarätig besetzte Komödie über die Tücken der politischen Korrektheit war in Frankreich zwar überaus erfolgreich. Die Schadenfreude verdankt sich jedoch nur begrenzt der behaupteten Moral von Toleranz und Vorurteilslosigkeit, sondern vor allem altbackener, kleinmütiger Klischees. Den deutschen Verleihtitel trägt der Film also nicht ganz schuldlos.“ (tip) City

Ernst sein ist alles USA/Großbritannien2002, R: Oliver Parker, D: Rupert Everett, Reese Witherspoon

„Jack und Algernon sind Freunde, führen beide unter falschem Namen ein Doppelleben, wenn das eigene zur Last wird. Die praktische Notlüge wird zum Problem, als sich Jack in Algys Cousine, Algy sich in Jacks Mündel verliebt. Denn die ahnungslosen Frauen kennen ihre Verehrer nur als Ernest und reagieren bockig, als die Wahrheit und einige Enthüllungen mehr ans Licht kommen. Nach ,Ein perfekter Ehemann‘ inszeniert Oliver Parker seine zweite Oscar-Wilde-Adaption. Erneut sind Ausstattung, Besetzung und Dialoge erlesen, spielt Rupert Everett den unwiderstehlichen Dandy, ist der Gesamteindruck positiv, auch wenn das populärste Stück Wildes zwar luftig-amüsant, aber auch eine Spur verstaubter als der etwas ernsthaftere Vorgänger wirkt.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio, Casablanca OL

E.T. Der Außerirdische USA 1982/2002, R: Steven Spielberg, D: Henry Thomas, Drew Barrymore

„Happy Birthday, E.T.! Pünktlich zu seinem 20. Geburtstag kehrt der knuddelige Außerirdische frisch restauriert und in verlängerter Fassung in die Kinos zurück. Mit erstaunlich klarer Optik und digital überarbeitetem Soundtrack erstrahlt Steven Spielbergs rührseliger Klassiker in vollkommen neuem Glanz. Aber wenn wir ehrlich sind, wirkt der Film aus heutiger Sicht schon etwas antiquiert. Ob die Videoclip geprägte Jugend genauso viele Tränen vergießen wird, wie dereinst ihre Eltern, ist jedenfalls fraglich.“ (film.de) Kino 46

Expanded Cinema London, Paris, Melbourne, BREMEN, Stockholm, Barcelona, Sao Paulo, New York, Tokyo, Moskau.

Da findet sich unsere Stadt ja mal in ungewohnt feiner Gesellschaft. Und zudem kommt noch mit dem Gitarristen der Band „Pulp“, Mark Webber, ein ausgewachsener Popstar zu Eröffnung. Der ist nämlich nebenbei auch Film-Kurator, und hat das Programm dieses Avantgardefilm-Festivals zusammengestellt. 1966 wurde die Londoner Film-Makers‘ Co-Operative gegründet, und der New Yorker Filmkünstler Jonas Mekas feuerte sie damals mit einen „Shoot, Shoot, Shoot“, also „Dreht, Dreht Dreht“ an. Daher also der völlig harmlose Titel des Festivals. In insgesamt 8 Veranstaltungen werden Werke aus der ersten Dekade (66-76) der Kooperative gezeigt. Viele der Filme gehen jeweils an die Grenzen des Filmischen. In der Auftaktsveranstaltung „Expanded Cinema“ werden etwa einzelne Filme synchron auf mehrere Leinwände und einer sogar auf künstlichen Nebel projiziert. (hip) Galerie der Hochschule für Künste

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Ein Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) City, Atlantis (Originalfassung mit Untertiteln)

G

Die geheimnisvolle Minusch Niederlande 2001, R: Vincent Bal, D: Theo Maasen, Carice van Houten

„Nachwuchsjournalist Tibbe steht bei einem holländischen Lokalblatt vor der Entlassung. Da lernt er Minusch kennen, die behauptet, eine Katze zu sein und ihm anbietet, ihn mit spannenden Infos für seine Zeitung zu versorgen. Tatsächlich liefert Minusch von ihren Katzengefährten so gute Geschichten, dass Tibbe zum Starreporter aufsteigt. Gut besetzt und angereichert mit Spezialeffekten gelang Regisseur Vincent Bal eine liebevolle Umsetzung des Sechs-Millionen-Dollar-Projekts, das nicht nur Kindern gefallen sollte.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg

Genug USA 2002, R: Michael Apted, D: Jennifer Lopez, Billy Campbell

„‘Genug‘, sagt Jennifer Lopez, als sie erfährt, dass ihr Mann sie laufend mit anderen Frauen betrügt. Genug ist nicht genug, sagt dieser Film und hobelt an seiner wüst zusammengezimmerten Beziehungskiste so lange herum, bis nur noch Späne übrig sind. Der Gatte erweist sich als gewalttätiger Psychopath, die Justiz versagt, und die Lopez lernt Kampfsport: Reden ist Silber, Schlagen ist Gold. Ohne einen Hauch von Ironie beschreibt der von Michael Apted inszenierte Film eine blutige Eskalation des Geschlechterkriegs und rät allen gepeinigten Ehefrauen dieser Welt, den Todfeind in ihrem Bett schleunigst ins Jenseits zu befördern: Breitensport Gattenmord.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Apollo BHV

Großstadtmelodie Deutschland 1943, R: Wolfgang Liebeneiner, D: Hilde Krahl, Werner Hinz

Zur Ausstellung „Am Roland hing ein Hakenkreuz“: „Die Notlandung eines Sportflugzeugs gibt einer jungen Fotografin die Chance, ihr Talent zu beweisen. Das Honorar für die Fotos ermöglicht ihr die Erfüllung ihres Traums - in Berlin Karriere zu machen. Bis es jedoch so weit ist, gibt es sowohl berufliche wie auch private Misserfolge und Rückschläge. Der vor der Zerstörung von Berlin gedrehte, prominent besetzte Film (mit dem Schlager ‚Berlin - ich bin verliebt in dich bei Tag und Nacht‘) zeigt die alte Reichshauptstadt in ihrem Glanz. Sechs Wochen nach der Uraufführung begannen die schweren Bombenangriffe auf Berlin.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

H

Das Haus am Meer USA 2001, R: Irwin Winkler, D: Kevin Kline, Hayden Christensen

„Das Leben ist eine Baustelle: Ein krebskranker Vater zimmert das Eigenheim seiner Träume und schafft seinem Sohn ein Zuhause aus Liebe. Zugegeben: Die Story klingt fatal nach Bausparkassen-Spot (‘Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause‘). Dass Regisseur Irwin Winkler eher einen zweiten ‚American Beauty‘ im Sinn hatte, wird vor allem bei der Beziehungsanbahnung zwischen Vater Sam und der kessen Nachbarstochter offensichtlich. Obwohl das Skript in Klischees wie der heilenden Kraft der Liebe und der eigenen Hände Arbeit schwelgt, gelingen dem Ensemble immer wieder große Momente von leiser Intensität und zartem Humor. “ (Cinema) City

Heiraten für Fortgeschrittene USA 2002, R: John McKay, D: Andie MacDowell, Kenny Doughty

„Club der frustrierten Singlefrauen: Jeden Montag trifft sich die Schuldirektorin Kate mit ihren Freundinnen Janine und Molly zu Gin und Schokoriegel, um über die sexuelle Ödnis eines Frauenlebens in den Vierzigern zu jammern. Als sich jedoch Kate plötzlich in einen ehemaligen Schüler verliebt, stößt das den ehemaligen Leidensgenossinnen sauer auf - und sie ergreifen jedes Mittel, um Kate wieder zur Vernunft zu bringen. John McKays romantische Komödie möchte gerne trockenen Humor zeigen und very very British erscheinen, bringt jedoch nur zunehmend knorrigere Laura-Ashley-Stillleben auf die Leinwand.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX

Der Herr der Ringe - Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst.“ (Entertainment Weekly) City

Hinter der Sonne Brasilien, Schweiz, Frankreich, R: Walter Salles, D: José Dumont, Ravi Lacerda / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine Fehde um Landbesitz trennt zwei benachbarte Familien in traditioneller Blutrache. Wenn das Blut auf dem weißen Hemd des Toten, das wie ein Fanal vor dem Haus aufgehängt wird, allmählich gelb verfärbt ist, ist die Zeit des Vergeltungsschlags gekommen. Bildgewaltiges Blutrache-Drama, das in seiner sinnlichen Stilisierung bei allem Thriller-Suspense die Widersprüchlichkeit der Auge-um-Auge-Fehde thematisiert. Nach ,Central Station‘ hat Regisseur Walter Salles hier zu einer sehr persönlichen und radikalen Filmsprache gefunden, deren Symbolik noch lange und aktuell nachwirkt.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis

Hitlerjunge Quex Deutschland 1941, R: Hans Steinhoff, Heinrich George, Berta Drews

Zur Ausstellung „Am Roland hing ein Hakenkreuz“: „Heini Völker hört die Signale: Die Verhältnisse sind schlecht, und im Berliner Arbeiterviertel treibt das die meisten zu den Kommunisten. Heini aber will nicht so, wie sein Vater will. Denn die Kommunisten feiern ausgelassen, trinken, spielen, lachen, und flotte Mädels gibt‘s obendrein. Da geht Heini lieber zu den Nazis, weil da kann man ordentlich im Viereck marschieren, immer das gleiche blöde Lied schmettern, hat die propre und gänzlich unweibliche Zuchtkuh Ulla und darf sich als Höhepunkt für die Fahne erstechen lassen. Na, wenn das nicht gleich viel mehr Spaß macht! Einfältiger Propaganda-Schinken, dessen Hauptleistung darin besteht, dem Publikum das Hitlerjugend-Lied ins Hirn zu hämmern. Für die reguläre Aufführung in Deutschland noch immer streng gesperrt.“ (Artechock) Kino 46

I

Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler

„Die schönste romantische Komödie der letztjährigen Berlinale war nicht etwa ‚Chocolat‘, sondern der fünfte Dogmafilm ‚Italiensk for Begyndere‘. Beide liefen im Wettbewerb, und ‚Italienisch...‘ wurde dort nicht nur mit vier Preisen ausgezeichnet, sondern auch viel stürmischer beklatscht. Frappierend an ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfing es fertigbringt, die sechs mit ihren Schwächen, Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen. (hip) City, Atlantis (Originalfassung mit Untertiteln)

J

Jalla! Jalla! Schweden 2000, R: Josef Fares, D: Fares Fares, Torkel Petersson

„Als wären die unzähligen Hundehaufen und versifften Ententeiche im städtischen Grün nicht schon schlimm genug, wartet auf zwei befreundete Gärtner noch ganz anderes: Mans kämpft mit Potenzproblemen und Roro mit seiner vom Heiratswahn befallenen libanesischen Sippe, die ihn mit einer Unbekannten verkuppeln will. Doch Roro ist bereits verliebt - in Lisa. Hoffnungslos? Aber nein. Ein frisches Spielfilmdebüt des 24-jährigen Libanesen Josef Fares, herrlich komisch und unverkrampft.“ (tip) City, Atlantis (OmU)

K

K-19 Showdown in der Tiefe USA 2002, R: Kathryn Bigelow, D: Harrison Ford, Liasm Neeson

„Der Kalte Krieg wird extra aufgewärmt. Für den Iren Liam Neeson? Der spielt einen russischen Kapitän. Oder für den Amerikaner Harrison Ford? Auch er spielt einen russischen Kapitän. Das Restrisiko auf dem Atom-U-Boot trägt die (Fehl-) Besatzung. Das submarine Reaktor-Kammer-Spiel droht nämlich in eine thermonukleare Explosion auszuarten. Wer mag sich diese todernste Materialschlacht bloß antun? ‚In meiner Badewanne bin ich Kapitän‘ zu trällern, käme alle viel billiger zu stehen und würde erst noch gute Laune freisetzen. Produziert und inszeniert hat das im Übrigen frauenlose Drama unter Wasser Kathryn Bigelow.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, Cinestar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

Kate & Leopold USA 2001, R: James Magold, D: Meg Ryan, Hugh Jackman

„Durch ein temporäres Zeitloch schlüpft Herzog Leopold zufällig vom Jahr 1876 direkt ins New York der Gegenwart. Dort staunt er mächtig über die modernen Errungenschaften der Menschheit. Besonders interessiert er sich jedoch für die alleinstehende Karrierefrau Kate. Anders als in ,Die Zeitritter‘ oder ,Zurück in die Zukunft‘ geht es hier weder um Eingewöhnung noch um die Gefährdung des Raum-Zeit-Kontinuums. Nicht, wenn Meg Ryan mit im Spiel ist. ‘Kate & Leopold‘ ist einzig und allein ein romantisches Märchen fürs Herz.“ (film.de) City

Kopf hoch, Johannes Deutschland 1941, R: Viktor de Kowa

Zur Ausstellung „Am Roland hing ein Hakenkreuz“: „Ein deutscher Junge, der bei seiner Mutter in Argentinien aufgewachsen ist, kommt in eine nationalsozialistische Erziehungsanstalt. So wird aus dem Muttersöhnchen ein verdienter Kämpfer der nationalen Sache.“ (Ausstellungstext) Kino 46

L

Lilo & Stitch USA 2002, R: Chris Sanders, Dean DeBlois

„Das außerirdische Monster Stitch ist klein, blau und gemein. Daher wird es vom intergalaktischen Senat ins Exil verbannt. Stitch taucht auf der Erde unter. Dort trifft er auf das hawaiianische Mädchen Lilo. Von ihr lernt der wilde Rabauke, dass es im Leben außer Hass und Gewalt noch andere Werte gibt. Mit dem traditionellen Zeichentrickfilm‚Lilo & Stitch‘ unternehmen die Disney Studios einen verzweifelten Versuch, auf den längst abgefahrenen Pokémon-Zug aufzuspringen. Einen wilden Alien zum liebenswerten Kuscheltier umzupolen, vermag nicht wirklich zu fesseln. Disney-Kitsch trifft Pokémon-Action. Dieser Spagat ist nicht geglückt.“ (film.de) CineStar, CinemaxX DEL, Wall-Lichtspiele OL

M

Matrix USA 1999, Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien‘ genauso wie ,Strange Days‘: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Men in Black II USA 2002, R:Barry Sonnenfeld, D: Will Smith, Tommy Lee Jones

„Ich weiß nicht mehr, von welchem Planeten Barry Sonnenfeld kommt. Der Regisseur von „Get Shorty“ und dem ersten „Men in Black“ hat in seinen letzten Filmen „Wild Wild West“ und „Big Trouble“ nicht mehr viel Interesse am menschlichen Leben gezeigt. Und wenn man sich „Men in Black II“ ansieht, muss man annehmen, dass er nicht etwa die hippen und bissigen Pointen für das Beste an dem ersten Film hielt, sondern die konventionelle, trashige Sequenz, in der Will Smith viel Schläge einsteckt und im Schleim badet. „MIIB“ (so das Originalkürzel) besteht fast nur aus solchem physischen Humor.“ (The New Yorker) CinemaxX

Monsoon Wedding Indien 2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey / Originalfassung mit Untertiteln

„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs letztjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie ‚Salaam Bombay!‘ oder ‚Mississippi Masala‘ wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen dabei eine wunderbare Ehe ein.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis

Monster’s Ball USA 2001, R: Marc Foster, D: Billy Bob Thornton, Halle Berry

„Hank, Spross einer weißen Südstaatenfamilie, ist Wärter im Staatsgefängnis von Georgia. Letitia, Afroamerikanerin und am Rande des Existenzminimums lebend, ist die Witwe eines dort hingerichteten Sträflings. Nach zwei Familientragödien kreuzen sich die Wege der beiden und sie versuchen, aneinander Halt zu finden. ‚Monster‘s Ball‘ ist eine von Verzweiflung und Verletzungen getriebene Geschichte zweier verlorener Seelen, die auf Botschaften jeglicher Art verzichtet. Der Film ist ganz bei seinen Figuren. Bily Bob Thornton und Halle Berry füllen dabei die Leinwand mit einer Intensität, die es nur selten im Kino gab.“ (tip) Schauburg, Casablanca OL

Mr. Deeds USA 2002, R: Steven Brill, D: Adam Sandler, Winona Ryder

„Der freundliche Mr. Deeds führt in der ruhigen Kleinstadt Mandrake Falls, New Hampshire, ein unspektakuläres, aber zufriedenes Leben. Doch das beschauliche Dasein des Mr. Deeds hat ein Ende, als er erfährt, dass ihm ein Verwandter, den er längst aus den Augen verloren hat, ein Erbe im Wert von 40 Milliarden Dollar hinterlassen hat. Auch die zweite Zusammenarbeit von Filmemacher Steven Brill und Komiktalent Adam Sandler ist eine rührende Komödie, die sowohl etwas fürs Herz, als auch für die Lachmuskeln bietet. Zwar kann man der Story mal wieder nichts wirklich Neues abgewinnen, doch ist der Film insgesamt ein wohltuender, heiterer Zeitvertreib mit hohem Entspannungspotenzial. ‚Mr. Deeds‘ ist harmloses, unterhaltendes Feierabendkino im besten Sinne.“ (film.de) Cinestar, CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

N

Nackt Deutschland 2002, R: Doris Dörrie, D: Heike Makatsch, Benno Führmann

„Doris Dörries Beitrag zum Filmfestival Venedig ist ein amüsantes Paradestück für die ziemlich ungezügelte Spiellust von Heike Makatsch, Benno Führmann, Nicola Hoss, Mehment Kurtulus, Alexandra Maria Lara und Jürgen Vogel, ein Farbspektakel mit überladener Studioausstattung im schrillen 80er-Jahre-Look, eine Melange aus neuer Identitätskrise (Sind wir alle austauschbar? Was macht das Geld mit uns?) und alter deutscher Innerlichkeit - zen-geprüft (Wie geht es der Seele nach fünf Jahren Beziehung?). Drei Paare um die 30 in Stress und Katerstimmung treffen zusammen und ziehen sich zwecks Liebestest und Selbsterkenntnis sehr keusch bis auf die Haut aus.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Casablanca OL

Nomaden der Lüfte - Das Geheimnis der Zugvögel Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001, R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„‘Das Geheimnis der Zugvögel‘ – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mit dem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist der Trick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen.Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl dieVoraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird.“ (taz) City, Lichtspielhaus DEL

On the Edge USA 2000, R: John Carney, D: Cillian Murphy, Tricia Vessey / Originalfassung mit Untertiteln

„Jonathan Beech bricht zusammen, als er am Sarg seines Vaters Abschied nimmt. Nachts klaut er seinem Bruder die Urne und jagt mit einem gestohlenen Auto über die Klippe. Er überlebt den Suizidversuch und landet in einer psychiatrischen Klinik, wo er sich mit Toby anfreundet, der sich am tödlichen Autounfall seines Bruders schuldig fühlt. Weit weg von spektakulären ,Irrenhaus-Szenen‘ erzählt der junge irische Regisseur John Carney ein berührendes Drama um schmerzhafte Selbstfindung. Er konzentriert sich dabei auf die Jugendlichen sowie einen Psychiater, und es gelingt ihm, trotz der tragischen Entwicklung in seinem wahrhaftigen Porträt von Menschen in Grenzsituationen Emotionalität und Humor zu verbinden.“ (Blickpunkt: Film) Kino 46

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Panic Room USA 2002, R: David Fincher, D: Jodie Foster, Forest Whitaker

„Jodie Foster und ihre Teenager-Tochter ziehen in ein Sandsteinhaus in Manhattan, das einen ‚Panik Raum‘ hat: eine Kammer, die sicher gegen Eindringlinge barrikadiert werden kann. In ihrer ersten Nacht werden sie von den Einbrechern Forest Whitaker, Dwight Yoakm und Jared Leto heimgesucht. Der Thriller, der weder schummelt noch logische Lücken hat, wird zu einem tödlichen Schachspiel, in dem das Brett und die Spieler gut zu sehen sind, beide Seiten die Regeln kennen und der bessere Stratege gewinnen wird.“ (film.de) City

Peter Pan: Neue Abenteuer in Nimmerland USA 2002, R: Robin Budd

„Fast 50 Jahre ist es her, dass die Disney-Studios ihren Zeichentrick-Klassiker ‚Peter Pan‘ (1953) in die Kinos brachten. Jetzt zaubern sie endlich ein neues Nimmerland-Abenteuer auf die Leinwand. Dabei war der zweite Teil eigentlich nur für eine Videoauswertung gedacht. Doch dafür sind die Zeichnungen einfach zu beeindruckend, die gesungenen Lieder zu zauberhaft und die Story zu actionreich, um nicht auch im Kino gezeigt zu werden. Zwar reicht die Geschichte nicht an das meisterhafte Original heran, aber dafür gibt es ein durchaus gelungenes Wiedersehen mit vielen alten Freunden - und neuen Feinden. Ein bisschen Kitsch, ein bisschen Musik und durch die Bank liebenswerte Charaktere - genauso wollen wir Disney-Unterhaltung sehen!“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

R

Rat Race USA 2001, R: Jerry Zucker, D: Rowan Atkinson, John Cleese, Whoopi Goldberg

„Casinobesitzer Sinclair animiert eine Gruppe von zufällig ausgewählten Spielern zu einem Wettlauf nach New Mexico, wo auf den Sieger zwei Millionen Dollar in einem Schließfach warten. Es beginnt eine Überland-Reise in verrückten Transportmitteln, die Leihwagen, Taxis, Helikopter, Busse, Adolf Hitlers Mercedes, einen Heißluftballon, ein Pferd, einen Zug und gar einen Rennwagen umfassen. Die nach dem Prinzip von ,Eine total, total verrückte Welt‘ und Nachzüglern wie ,Auf dem Highway ist die Hölle los‘ produzierte All-Star-Farce mit Einlagen der Bad-Taste-Komödie wartet neben ein paar Fehlzündungen mit etlichen äußerst gelungenen Gags auf. Dass Jerry Zucker das Tempo der überdrehten Humorhatz straff aufrecht erhalten kann, ist auch dem bedingungslosen Einsatz der Comedy-Asse John Cleese, Rowan Atkinson, Whoopi Goldberg & Co. zu verdanken.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

Riders Kanada, Frankreich, Großbritannien 20002, R: Gérard Pirès, D: Stephen Dorff, Natasha Henstridge

„So fantasiereich die Actionsequenzen, so dürftig der zusammengeklaute Plot: Mit fünf Coups in fünf Tagen will Slim, Kopf einer Bande Extremsportler, 20 Millionen Dollar absahnen. Als das Quartett jedoch Wertpapiere der Mafia erbeutet, hat es einen Pistolen schwingenden Prediger und den korrupten Cop Macgruder am Hals. ‚Riders‘ bezieht seine Spannung wahrlich nicht aus minutiös getimter Cleverness. Die Logik hinkt gewaltig, dazwischen langweilen bescheuerte Dialoge und Dorffs auf cool getrimmte Visage. Natasha Henstridge (‚Species‘) stöckelt als Polizistin langbeinig, aber unmotiviert durch die Story, darf aber immerhin heißen Sex in einer Sauna haben. B-Movie-Freunde werden diese Mankos bereitwillig verzeihen. Selbst Regisseur Pirès gesteht, dass ihm nur eines richtig wichtig war: Action, die die Zuschauer aus dem Sessel reißt. Das ist ihm gelungen.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

Rivers and Tides Deutschland 2000, R: Thomas Riedelsheimer, D: Andy Goldsworthy

„Über den schottischen Künstler Andy Goldsworthy sind bereits etliche Bildbände erschienen. Sein Material nimmt er ausschließlich aus der Natur. Er arbeitet mit Steinen, Blättern, Zweigen, Eis; überlässt sie dem Wind, dem Regen, der Zeit, die sie verändern. Der Filmemacher Thomas Riedelheimer begleitete den Künstler vier Jahre lang, dokumentierte den langwierigen Schaffensprozess, wenn Goldsworthy Landschaften in Kanada, USA, Frankreich und Schottland umgestaltete. Dabei gelang ihm ein sehr schönes Porträt, dessen Wirkung durch die Musik von Fred Frith noch verstärkt wird.“ (Blickpunkt: Film) City

Road to Perdition USA 2002, R: Sam Mendes, D: Tom Hanks, Jude Law, Paul Newman

„Michael O’Sullivan führt im Chicago der dreißiger Jahre ein Doppelleben als kompromissloser Berufskiller und liebevoller, treu sorgender Familienvater. Als beide Welten kollidieren, seine Ehefrau und sein jüngster Sohn ermordet werden, bricht O‘Sullivan zusammen mit seinem nun einzigen Sohn Michael Jr. zu einem vernichtenden Rachefeldzug auf. Das nach ‚American Beauty‘ langersehnte und starbesetzte Gangster-Epos von Oscar-Gewinner Sam Mendes hält, was Cast und Credits versprechen: Neben Erfolgsgarant Tom Hanks in der ungewohnten Rolle des Bad Guys spielen Paul Newman, Jude Law und Jennifer Jason Leigh in dem düsteren Drama, das auf dem Comicroman von Max Adam Collins basiert und sich durchaus auch tieferer Themen annimmt.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Wall-Lichtspiele OL, Passage BHV

Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

„Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas‘ dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks‘ Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. ‚Die Royal Tenenbaums‘ ist eine melancholische Komödie und ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben.“ (hip) City

S

Samsara Deutschland 2001, R: Pan Nalin, D: Shawn Ku, Christy Chung

„Als der Mönch Tashi nach einer dreijährigen Meditation aus der Trance zurückkehrt, muss er feststellen, dass neben dem Geist auch sein Körper erwacht ist: In nächtlichen Träumen durchfiebern ihn sexuelle Phantasien. Tashi erkennt, dass er auf ein weltliches Leben nur dann verzichten kann, wenn er es - wie Prinz Siddharta - zuvor gekannt hat: Er verlässt sein Kloster und macht sich auf, das Leben und die Liebe zu erfahren. Der indische Regisseur Pan Nalin erzählt seine Geschichte über die Frage, welches Leben das wahre sei, in einer vibrierenden Bildsprache, die es schafft, die soghafte Leere der Landschaft und eine sehr diesseitige Montagepraxis zu einer einmaligen ‚Zenomatographie‘ zu vereinen.“ (Neue Zürcher Zeitung) Filmstudio, Lichtspielhaus DEL

Schiffsmeldungen USA 2001, R: Lasse Hallström, D: Kevin Spacey, Julianne Moore, Judi Dench

„Nach dem Unfalltod seiner attraktiven, aber an ihm und Tochter Bunny desinteressierten Frau ist Quolye wieder der scheue Einzelgänger, der überall unbeachtet bleibt. Als seine Tante ihn nach Neufundland zu den Wurzeln seiner Vorfahren mitnimmt, entwickelt der zeitlebens Gedemütigte erstmals Selbstachtung, Freundschaft und das Gefühl, geliebt zu werden. Wie ‚Chocolat‘ ist auch ‚Schiffsmeldungen‘ eine gediegene Literaturverfilmung [des Romans von E. Annie Proulx], die mit ausgesuchter Besetzung und filmischer Reife gut unterhält, aber ohne wirkliche dramatische Intensität an der Oberfläche ihrer Themen bleibt. Größte Pluspunkte sind der Schauplatz Neufundland, sprachliches Niveau und ein Humor, der Schwermut nicht aufkommen lässt.“ (Blickpunkt: Film) City

Scooby-Doo USA 2002, R: Raja Gosnell, D: Sarah Michelle Gellar, Freddy Prinze jr.

„Die Fans von einst (sofern sie eine kindische Ader haben) werden sich vielleicht freuen. Das Zielpublikum dieses Teenagerspektakels besteht jedoch wohl eher aus ihren Kindern (oder gar den Enkeln?), und die werden sich kaum an jene Zeichentrickserie um die leicht debile dänische Dogge Scooby-Doo erinnern können, die das Zeichentrick-Duo William Hanna und Joe Barbera (die auch die ‚Flintstones‘ und ‚Jetsons‘ schufen) vor über 30 Jahren aus der Wiege hob – und die nun in einer Real/Animation-Adaption ins Kino kommt: Vampirjägerin Sarah Michelle Gellar, Mädchenschwarm Freddie Prinze Jr., Blödelbrite Rowan ‚Mr. Bean‘ Atkinson und eben der komische Hund unterwegs in keiner geringeren Mission, als die Welt vor Geistern, Monstern und überhaupt ihrem Untergang zu retten. Na dann viel Spaß.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, CineStar

The Scorpion King USA 2002, R: Charles „Chuck“ Russell, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Michael Clarke Duncan

„Spinoff von ‚Die Mumie kehrt zurück‘, in der der von WWF-Wrestlingstar Dwayne ‚The Rock‘ Johnson gespielte Skorpionkönig vorgestellt wurde. Nun ist dem Muskelprotz von Chuck Russell (‚Eraser‘) ein eigenes Abenteuerspektakel auf den Leib geschneidert worden, das wie eine Cartoonversion von ‚Conan‘ wirkt, aber für die Actiongemeinde allemal ausreichend Spektakel bereit hält.“ (Blickpunkt:Film) City

Sellale – Der Wasserfall Türkei 2001, R: Semir Aslanyürek, D: Hülya Kocyigit, FikretKuskan / Originalfassung mit Untertiteln

„Wir befinden uns im türkischen Bezirk von Harbiye, kurz vor der militärischen Intervention vom 27. Mai 1960. Eine lokale Familie ist zerstritten, da sie zwei höchst unterschiedliche politische Interessen vertritt. Daher planen zwei Onkel, auf ihrem Grundstück eine Mauer zu errichten, um die Streitigkeiten zu beenden. Doch auch eine noch so hohe Mauer kann nicht verhindern, dass man hinüberklettert. Auf ironische Weise karikiert der Film die irrationalen Auseinandersetzungen einer Familie. Tragische, dramatische und aberwitzige Momente halten sich die Waage.“ (film.de) CinemaxX

Siddhartha USA 1972, R: Conrad Rooks, D: Shashi Kapoor, Simi Garewal / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein glitzernder, spielfilmlanger Werbespot, dessen Ursprung Hesses Roman über den schönen Brahmanen ist, der sich auf die Reise begibt, um nach der Wahrheit zu suchen. Leider ist der Film mit so wenig Imagination gemacht, dass es unmöglich ist, die Bewusstseinsstadien nachzuvollziehen, die unser Star des Bombay-Kinos durchwandelt.“ (Time Out) Cinema

Signs – Zeichen USA 2002, R: M. Night Shyamalan, D: Mel Gibson, Joaquin Phoenix

„Alles Böse kommt von oben, und mit Hochtechnologie ist dem Feind nicht beizukommen, meint M. Night Shyamalan, der schon mit seinem übersinnlichen Thriller ‚The Sixth Sense‘ die Zeichen der Zeit erkannte. Nun deutet er Kornkreise als Vorboten eines Angriffs aus dem All – und flugs stehen die grünen Männchen auf der Matte. Als die Invasion der Körnerfresser weitere Kreise zieht, gibt Mel Gibson als vom Glauben abgefallener Pfarrer die Devise aus: Baseballschläger statt Kanonen. Die Außerirdischen werden verdroschen und mit Wasser übergossen, das sie noch weniger mögen als der Teufel. So findet auch der Pfarrer wieder zu Gott.“ (Der Spiegel) CinemaxX (auch OmU), CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Aladin BHV

So weit die Füße tragen Deutschland 2001, R: Hardy Martins, D: Bernhard Bettermann, Michael Mendl

„Neuverfilmung des Erfolgsromans von Martin Bauer, der die Fluchteines deutschen Werhmachtsoffiziers aus ostsibirischen Bleiwerken nach Deutschland beschreibt. Ohne jede künstlerische Intention entstandene Zeitreise in den kalten Krieg, fast schon bestürzend in seiner Plattheit." (tip) City

Sprich mit ihr – Hable con ella Spanien 2002, R: Pedro Almodóvar, D: Rosario Flores, Javier Cámara

„Zwei Frauen, die im Koma liegen, und zwei Männer, die darum mit ihrer Liebessehnsucht auf sich selbst zurückgeworfen sind. Oder: eine Matadora, die zwischen zwei Männern steht und darum in der Arena sehnsüchtig den Kampf mit den Stieren sucht. Oder: ein verlassener Mann, der unter Schmerzen den Weg ins Leben zurückfindet. Pedro Almodóvar erzählt in „Sprich mit ihr“ viele Geschichten, die alle von der Einsamkeit handeln, von unerfülltem Verlangen und unendlicher Traurigkeit. Das Wunder dieses sehnsüchtigen Films ist, dass Almodóvar die Balance findet zwischen Verzweiflung und unverhofftem Glück, Hoffnunglosigkeit und Trost, Schwermut und Leichtigkeit. Almodóvar spielt inzwischen in seiner eigenen Liga. ,Sprich mit ihr‘ ist ein Melodram voll schmerzhafter Schönheit geworden, ein Meisterwerk.“ (tip) Atlantis, Casablanca OL

Der Stellvertreter Frankreich 2002, R: Costa-Gavras, D: UlrichTukur, Mathieu Kassowitz

„Der Film beruht auf Rolf Hochhuths 1963 uraufgeführtemTheaterstück und rennt mit antiklerikalem Furor und über dreißig Jahren Verspätung offene Kirchentüren ein. Polit-Filmer Costa-Gavras (‚Z‘, ‚Missing‘) inszeniert den Kampf einiger Aufrechter gegen die weit gehende Ignoranz des Vatikans angesichts der Judenverfolgung im Dritten Reich mit der etwas penetranten Selbstgewissheit, voll und ganz die gerechte Aufklärung fremder Schuld zu repräsentieren. Ulrich Tukur nimmt es als SS-Offizier, der nicht einfach zum Handlanger der Vernichtungwerden will, in einer der wenigen ambivalenten Rollen des Stücks mutig mit der schematischen Vorlage auf. Doch es hilft nicht. Hochhuth kommt vor dem Fall.“ (Der Spiegel) Gondel

Stuart Little II USA 2002, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Laurie

„Mäuserich Stuart ist zu einem vollwertigen Mitglied der Familie Little geworden. Er darf zusammen mit seinem menschlichen Bruder Georgezur Schule gehen und Fußball spielen. Stuart Little 2 gelingt, woran viele Fortsetzungen scheitern: Er präsentiert eine vollkommen eigenständige Geschichte. Die Probleme aus dem ersten Teil sind wie weggeblasen. Schon nach wenigen Minuten wird deutlich, dass eine Maus unter Menschen längst nichts besonderes mehr ist. Dafür hat Stuart neue Probleme. Auf der Suche nach wahrer Freundschaft verstrickt er sich in ein turbulentes Abenteuer. Die menschlichen Protagonisten um Geena Davis und Kinderstar Jonathan Lipnicki rücken dabei komplett in den Hintergrund. Neben glänzenden Animationen und spannender Action sorgt erneut Kater Snowball mit seinen flotten Sprüchen für beste Unterhaltung.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

T

Tatis Schützenfest Frankreich 1947, R: Jaques Tati, D: Jaques Tati

„Tati drehte seinen ersten langen Spielfilm mit zwei Kameras: Eine belichtete den Film in einem obskuren Farbverfahren namens Thompsoncolor, und erst vor kurzem gelang es, diese Filmrollen auch zu entwickeln. Nun kämpft Tati als rasender Briefträger eines idyllischen Dorfes mit den Windmühlen der ‚rapidité‘ nicht mehr in schwarz-weiß, sondern in rot-grün. Aber auch wenn man von den Farben eher enttäuscht ist, gibt die Neuaufführung willkommene Gelegenheit, eine der gelungensten Filmkomödien aller Zeiten wieder auf der Leinwand zu sehen. Spätestens wenn Tati zum ersten Mal mit seinem Fahrrad in die Kneipe brettert, hat man vor lauter Lachen keine Zeit mehr, auf die grünen Häuser und roten Kühe zu achten. (hip) City

Tattoo Deutschland 2001, R: Robert Schentke, D: Bnadeshda Brenneike, August Diel

„Der junge Kommissaranwärter Marc Schrader ist eher am Abtanzen unter Drogeneinfluss interessiert als am harten Polizeidienst. Erst als er gezwungen wird, mit Hauptkommissar Minks von der Mordkommission an einem besonders bizarren und grausamen Fall zu arbeiten, wird seine Leidenschaft als Polizist geweckt. Das Kinodebüt von Regisseur Robert Schwentke ist ein rasant gestalteter Thriller, der in einigen Punkten an den Psychothriller ,Das Schweigen der Lämmer‘ angelehnt ist. Allerdings kommen bei ,Tattoo‘ an vielen Stellen Schwächen durch, die sowohl Spannung als auch Authentizität des Films deutlich mildern.“ (film.de) City

V

Vanilla Sky USA 2001, R: Cameron Crowe, D: Tom Cruise, Penélope Cruz

„Obwohl sich das amerikanische Remake von ‚Open Your Eyes‘ strikt an der Szenenfolge des Originals orientiert, entstand einvöllig anderer Film: Regisseur Cameron Crowe sucht in der rätselhaften, auf verschiedenen Realitätsebenen erzählten Geschichte vom reichen Verleger Davis Amens, der durch einenUnfall sein Gesicht und sein Selbstbewusstsein verliert, weniger die Brüche als vielmehr die Kontinuität – der Film verliebt sich in seine Figuren und findet eine mögliche Liebesgeschichte." (tip) City

Vaya con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek

„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den prall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) City

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„‘Verrückt nach Paris‘ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. Der Plot ist eher schlicht gestrickt: Die drei Helden reißen aus ihrem Behindertenheim aus, reisen mit der Bahn zuerst nach Köln und dann nach Paris und treffen dort nur liebe Leute, während sie von ihrem bösen Betreuer verfolgt werden, der dann in Paris aber auch ganz lieb wird, nachdem er eine der Lieben nett findet. Naives Kino ist das, oft in der Ausführung charmant unbeholfen, aber merkwürdigerweise funktioniert im Film das, was man für das Hauptproblem halten könnte, am Besten: Der schwer contergan-geschädigte Frank Grabsi, Paula Kleine, die 30 Jahre lang in Psychiatrien verbrachte, und Wolfgang (Faust) Göttsch wirken wunderbar im Film: Mit ihren Behinderungen wird ganz selbstverständlich umgegangen, man lacht viel mit ihnen und nie über sie, und als inzwischen erfahrene Blaumeier-Schauspieler sind sie auch vor der Kamera sehr präsent und sympathisch.“ (hip)

Cinema, Gondel, Apollo BHV

W

Wahnsinnig verliebt Frankreich 2002, R: Laetitia Colombani, D: Audrey Tautou, Samuel le Bihan

„Die junge Künstlerin Angelique schwärmt von ihrem Geliebten, dem verheirateten Arzt Loic, der mit ihr nach Florenz fliegen und sich von seiner schwangeren Frau trennen will. Doch sie wartet am Flughafen vergeblich auf ihn. Sie überhäuft ihn mit Geschenken, ruft ihn an, doch keine Reaktion. Ihre Liebe wird nicht beantwortet. Die faszinierende Geschichte einer Amour Fou vermengt Laetitia Colombani mit psychologischem Thriller. Geschickt und für den Zuschauer überraschend präsentiert die Newcomerin die Geschichte aus zwei Perspektiven. Mit Audrey ‚Amélie‘ Tautou als erotomane Hauptdarstellerin hat sie dazu noch einen Trumpf im Ärmel.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg

Was nicht passt, wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorweald, D: Ralf Richter, Willi Thomwarth

„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmelgibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Kellerverschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwindet: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwalds Erfolg ‚Bang Boom Bang‘: Statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert." (tip) City

Wie die Karnickel Deutschland 2002, R: SvenUnterwaldt jr., D: Michael Lott, Sven Walser

„Die dritte Verfilmung eines Ralf-König-Comics nimmt das Verhalten geschlechtsreifer Heteros und Tunten zur Paarungszeit aufs Korn. Aber keine Angst: Nach der nahezu unerträglichen Farce ‚Das Kondom des Grauens‘ nähert sich ‚Wie die Karnickel‘ wieder der Qualität der ersten König-Verfilmung, der erfolgreichen und gelungenen Unterleibskomödie ‚Der bewegte Mann‘. Stars wie Til Schweiger und Katja Riemann gibt es hier zwar keine, aber das überwiegend mit TV-Darstellern besetzte Ensemble macht das Fehlen klangvoller Namen mit erfrischender Spielfreude und überzeugender Souveränität wett. Die Schauspieler sind es auch, die manchen Holzhammergag erträglich machen. Zum Beispiel, wenn der schwule Sigi angesichts nackter Männerkörper gegen Türrahmen rennt.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Passage BHV