Clubbing goes orchestra

Der Klub „Nordpuls“ will Wahrnehmung und Standing zeitgenössischer Kunst und Kultur in Hamburg stärken und vernetzt dafür Kulturinstitutionen

Bunt zusammengesetzt ist die Riege der acht Partner, die sich da zur Förderung der zeitgenössischen Kunst zusammengeschlossen hat. Unter dem Etikett „Nordpuls – Klub für Zeitkunst“ bieten ab Dezember das Abaton Kino, die Echochamber, die Galerie der Gegenwart, Literaturhaus, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, das Planetarium, das Thalia in der Gaußstraße und die Zeitschrift Szene hamburg, die alles organisiert und koordiniert, ein spezielles Kunst-Programm für Mitglieder an.

Ziel ist es, „Moderne Kunst aus neuen Blickwinkeln“ zu präsentieren. Regelmäßig dürfen die Mitglieder „hinter die Kulisse schauen“ und werden zum Gespräch und „Austausch zwischen Künstlern und Machern“ eingeladen. Die Idee stammt von der Philharmonie, die sich unter Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher der Aufführung zeitgenössischer Musik verschrieben hat. Jetzt soll für jüngere Leute das Clubbing in der Musikhalle „in“ werden.

So will die Auftaktveranstaltung am 30. Dezember bei der Generalprobe des Silvesterkonzertes „Who is Afraid of 20th Century Music?“ den Nordpuls beschleunigen, überwiegend in elektronischen Schallwellen Aufgewachsene für orchestrale Musik begeistern. Im Thalia in der Gaußstraße gibt es Gelegenheit, Proben anzusehen und mit dem Produktionsteam zu debattieren. Das Abaton will Filmrezepte nachkochen und nutzt den Vorteil eines Klubs, im geschlossenen Kreis Filme zu zeigen, die sonst nicht öffentlich projiziert werden dürfen. Die Galerie der Gegenwart gewährt Einblicke in die Geheimnisse ihres Depots und in Künstler-Ateliers.

Das Planetarium muss mit seinem Sternenhimmel tingeln gehen, weil die Umbauarbeiten noch bis zum Sommer 2003 andauern. Hier und da muss das Profil des Zeitgenössischen noch geschnitzt werden, damit greifbarer wird, wofür man die 50 Euro im Jahr ausgeben soll. Die meisten Veranstaltungen sind zwar exklusiv, werden aber Eintritt kosten. Andere sind umsonst, so die Puls-Bar im neu eröffneten Kiez-Club Echochamber, an der sich einmal im Monat die Nordpulsierenden zu kleinen Events treffen. Hier findet auch am 15. Dezember ein Schnupper-Tag statt. Eine weitere Exklusivität grenzt die Zielgruppe des Klubs ein: man muss eine E-Mail-Adresse besitzen, um die Informationen des Programms zu erhalten. Lisa Monk

Schnupper-Tag: 15.12., 14–20 Uhr mit Film, Diashow, Lesung und DJ, Echochamber, Nobistor 24. Kontakt und Mitgliedschaft unter nordpuls@hsi-verlag.de