zdf-medienpark wird von gemeinen nagern aus dem untergrund bedroht

Der ZDF-Medienpark kann einem schon fast Leid tun. So richtig erwünscht scheint er nicht zu sein auf dieser Welt. Endlich hatten das Zweite und die Stadt Mainz dem Freizeitpark den Boden bereitet, da taucht aus eben diesem der Cricetus Cricetus auf. Beziehungsweise viele Criceti Criceti. Der gemeine Feldhamster (rechts) hat rund 16 Erdhöhlen in der Nähe des Medienparkgeländes (laut Stadt Mainz) beziehungsweise direkt auf dem Medienparkgelände (laut „Bürgerinitiative gegen den Medienpark“)gebuddelt und fühlt sich pudelnagerwohl auf dem Lerchenberg. Und so soll es auch bleiben. Denn nach Paragraph 13 der Bundesartenschutzverordnung gehört das Hamsterlein zu den besonders gefährdeten Tierarten und ist durch die europäische Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützt. „Es wird keine Beeinträchtigung des Medienparkprojekts geben“, sagt Markus Biagioni, Pressesprecher der Stadt Mainz. Man wolle die Hamster auf ein anderes Gelände umsiedeln. „Der Hamster ist ein ortstreuer Geselle, das wird schwierig“, entgegnet Dr. Erwin Manz vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND). Und Rose-Marie Forsthofer, Mitglied der Bürgerinitiative, ergänzt, dass eine im Mai erfolgte Umsiedlung einer anderen Hamsterpopulation ein trauriges Ende nahm. „Drei Tiere wurden tot aufgefunden, der Rest ist bis heute verschwunden“, sagt sie. Und: Der Baubeginn des Medienparks müsse jetzt auf jeden Fall bis März aufgeschoben werden. „Denn so lange halten die Tiere Winterschlaf und dürfen nicht gestört werden.“ So lässt der erste Spatenstich für das „Fernsehen zum Anfassen“ mitsamt Traumschiff-Hotel weiter auf sich warten. Die Medienparkplaner wollen nun möglicherweise überdimensionale Hamsterlaufräder mit ins Konzept nehmen. JH FOTO: MOOSRAINER/BLICKWINKEL