Hinweise gegen V-Mann

Die Affäre um den enttarnten V-Mann des brandenburgischen Verfassungsschutzes, Toni S., geht in eine neue Runde. Berliner Sicherheitskreise dementierten gestern einen Bericht der Lausitzer Rundschau, wonach ein V-Mann einer bislang nicht genannten Sicherheitsbehörde der Hauptstadt mit seinen Hinweisen das Verfahren gegen Toni S. maßgeblich in Gang gebracht haben. Die Zeitung hatte berichtet, bei dem Mann handele es sich um einen Informanten der Berliner Behörden, der im rechtsextremen Umfeld von Toni S. und Lars B. aktiv gewesen sei. Er wäre der dritte enttarnte Informant aus dem Kreis von Herstellern und Vertreibern der Neonazi-CD „Noten des Hasses“ der Band „White Aryan Rebels“. Neben dem Brandenburger V-Mann Toni S. soll der ebenfalls in die CD-Produktion verwickelte sächsische Neonazi Mirko H. V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutzes gewesen sein. Berliner Sicherheitskreise sprachen hingegen von einem „Hinweisgeber“, der nicht mit einem V-Mann zu vergleichen sei. Ihm sei Anonymität zugesichert worden, als er mit Informationen über die „Weiße Arische Bruderschaft“ an die Polizei herangetreten sei. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass die neonazistische Bruderschaft, zu der auch Lars B. und Toni S. gehört haben sollen, in Wehrsportübungen und Waffendeals verwickelt war. Ermittlungen wegen „Noten des Hasses“ seien danach ein Zufallsprodukt. Der Prozess gegen Toni S. soll am 5. November vor dem Amtsgericht Tiergarten beginnen. HKL