Neulich in der Glotze
: „Du kannst Catrin zu mir sagen“

„Frau oder Fräulein Hannken“ wollte Stefan Raab Donnerstag Nacht wissen, als Catrin Hannken, CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Bundestagskandidatin (Platz 3 auf der Liste) auf seinem Sofa saß. Da kroch dem Kölner Metzgersohn schon wieder das fiese Lächeln und die sabbernde Häme in die unrasierten Mundwinkel. Catrin Hannken konterte so professionell, dass selbst dem TV-Totalen, der sonst stets das letzte Wort hat, nicht mehr viel einfiel. Erstmal lächelte sie ihn in Grund und Boden. Dann, ganz cool: „Du kannst Catrin zu mir sagen.“ Hier mehr von der Frau, die Stefan Raab bezwang.

taz: Wie sind Sie denn da hineingeraten?

Catrin Hannken: Ich bin Mitglied im Bundesvorstand der Jungen Union – und TV Total hatte bei den Jugendorganisationen der Parteien angefragt. So bin ich da hingekommen.

Ist Stefan Raab in echt so arrogant wie er rüberkommt?

In Wirklichkeit war er sehr nett.

Ehrlich ?

Ich war auch erstaunt.

Waren Sie aufgeregt?

Klar. Man weiß überhaupt nicht, was einen erwartet, und man kann auch ziemlich zerrissen werden. Ich habe mit sowas ja keine Erfahrung.

Was hat Sie bei TV Total denn am meisten überrascht?

Tatsächlich, dass Stefan Raab so nett war. Ich hatte gedacht, seine Fragen seien einstudiert. Aber das sind sie offenbar nicht. Ich hatte den Eindruck, er fragt spontan das, was ihm einfällt.

Dazu gehörte ja nicht viel. Was er Sie gefragt hat, war doch ganz harmlos. War das so abgesprochen?

Es war gar nichts abgesprochen.

Am Schluss Ihres Auftritts haben Sie nochmal ins Publikum gewunken. Das hat der Gast nach Ihnen auch gemacht. War das eine Regieanweisung?

In einer voran gegangenen Sendung war der Juso-Vorsitzende da – der ist da rausgegangen, als sei er auf der Flucht. Da wurde mir gesagt: Bleib am Schluss nochmal kurz stehen, wink nochmal, bevor du gehst.

Haben Sie den Wähler Stefan Raab überzeugt?

Das weiß ich nicht. Aber ich fand, er war uns gegenüber sehr offen. Ich hatte einen ganz guten Eindruck.

Fragen: Susanne Gieffers