Schlussverkauf

Die Theateraktion „Wir haben reduziert“ setzt ein Zeichen gegen die finanziellen Kürzungen in Fraueneinrichtungen

Sommerschlussverkauf. Reduzierte Waren in allen Geschäften. Auch die Zuschüsse für Hamburger Fraueneinrichtungen wurden reduziert – stark sogar. Bis zum Ausverkauf.

Dieses Wortspiel ist die Grundlage des Theaterstücks Wir haben reduziert, das eine Gruppe engagierter Frauen heute um 17 Uhr auf dem Gänsemarkt aufführt. Die Idee zur Aktion entstand bei einem Treffen zum Thema Frauenpolitik im Altonaer Stadtteilkulturzentrum Haus Drei. Sechs Schauspielerinnen unterstützen damit den Protest des „Hamburger Frauenprojektetreffens“, eines Zusammenschlusses verschiedener von Kürzungen betroffener oder bedrohter Frauenprojekte.

Diese werfen der Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) vor, Frauenpolitik durch Familienpolitik zu ersetzen. Die politische Neuorientierung sei „lebensfern und schlichtweg falsch“, heißt es in einem Flugblatt. Zu Recht: Die Förderung von Fraueneinrichtungen wurde bis zu 50 Prozent gekürzt. Beratungsstellen, Begegnungsstätten und Frauenhäuser müssen ihr Angebot reduzieren oder ganz schließen, wie die Koordinationsstelle für feministische Mädchenarbeit Dolle Deerns.

Das wollen sich die „Hamburger Frauenprojektetreffen“ nicht gefallen lassen. Sie schlagen Alarm. Spätestens am 30. August auf der Benefizveranstaltung „Sirenenalarm!“, bei der Geld für die gekürzten Frauenprojekte gesammelt wird. HELENE BUBROWSKI