taz intern
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Zwischen der japanischen und der chinesischen Wirtschaftsweise wird man eines Tages differenzieren, wie man heute den angelsächsischen vom rheinischen Kapitalismus unterscheidet. Diese Meinung vertreten Georg Blume und Chikako Yamamoto, die seit 1997 für die taz aus Peking berichten, in ihrem neuesten Buch mit dem Titel „Modell China. Im Reich der Reformen“ (Wagenbach, 144 Seiten, 9,90 Euro). Blume und Yamamoto zeichnen ein differenziertes Bild der wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche Chinas und machen in ihren Reportagen neugierig auf dieses widersprüchliche Land. Die größten Gefahren für dessen weitere Entwicklung sehen sie in der Starre seines politischen System. So entstehe heute mit den Anwälten ein neuer Berufsstand, der für die Entwicklung des Rechtsstaats notwendig sei. Doch noch setzten sich Parteisekretäre über das Recht hinweg und könnten unliebsame Richter entlassen. So habe China zwar wirtschaftlich eine Chance, doch weitere Erfolge seien nicht sicher.