CSD in Oldenburg
: Tanzen unterm Regenbogen

„Ein wenig ist nicht genug“ heißt das diesjährige Motto des Oldenburger Christopher Street Days. „Damit wollen wir deutlich machen, dass zwar mit dem Lebenspartnerschaftsgesetz ein erster Schritt getan ist. Der reicht aber nicht, zumal die ganzen wichtigen Aspekte wie etwa das Steuer- oder das Adoptionsrecht davon ausgenommen sind“, sagt Thomas Rüger vom Lesben- und Schwulentag (LuST), der in Oldenburg den CSD organisiert.

Die Oldenburger Festtage sollen weiterhin politischer bleiben, als die „karnevalsmäßigen“ Paraden in Hamburg oder Köln, sagt Rüger. Und Folgendes findet am Wochenende statt: Samstag ab 13 Uhr müssen alle Paradenwütigen fit sein. Dann startet der Umzug vom Bahnhofsvorplatz über den Stau zum Pferdemarkt, durch die FußgängerInnenzone. Da begrüßt ein Banner der City Management Oldenburg die CSD-TeilnehmerInnen: Auch der Einzelhandel entdeckt offenbar das feiernde KäuferInnen-Potenzial und will brav Flaggen raushängen. Nach einem ersten Abstecher zum Schloßplatz geht es weiter über Heiligengeistwall und Haarenstraße zurück zum Schlossplatz. Da wird Kerstin Müller, Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, gegen 16.45 Uhr bei der Abschlusskundgebung reden. Oberbürgermeister Dietmar Schütz kommt dieses Jahr aus terminlichen Gründen wahrscheinlich nicht. Anschließend heißt es auf dem Schlossplatz „Hot and spicy“ feiern. Abends steigt für die Immer-noch-nicht-Müden die eigentliche CSD-Party in der Weser-Ems-Halle. Der Eintritt ist mit drei Euro so niedrig, dass es in der Oldenburger Szene schon Knatsch darum gab, wie denn diesmal das jährliche CSD-Defizit beglichen werden soll.

Wer am Sonntag genug von Partymäusen, aber nicht genug von lesbischwulen Inhalten hat, kann bei einer Veranstaltung der LSU (Lesben und Schwule in der Union) mit LehrerInnen- und SchülerInnen-Vertetungen über „Homosexualität in der Schule“ diskutieren. Ort: Jugendherberge Sandhatten, 10 Uhr morgens. ube