Loja Dschirga tritt in Kabul zusammen

Beratungen über die Befriedung und die Zukunft des Landes werden heute aufgenommen. 160 Frauen beteiligt

KABUL dpa ■ Mit dem Zusammentreten der Großen Ratsversammlung (Loja Dschirga) beginnt heute in Afghanistan die zweite Phase der Demokratisierung und Befriedung des Landes. Die 1.600 Delegierten sollen in den kommenden Tagen in der Hauptstadt Kabul ein neues Staatsoberhaupt, den höchsten Richter des Landes und den Präsidenten der Gesetzgebenden Versammlung bestimmen. Eventuell werden sie auch den Chef und die Minister der neuen Regierung wählen. Dabei werden die Rolle von Exkönig Mohammed Sahir Schah (87) und die Beteiligung der Paschtunen an der Macht im Mittelpunkt stehen. Deutschland war maßgeblich an der organisatorischen Vorbereitung der Loja Dschirga beteiligt. Die Versammlung findet in einem aus Deutschland gelieferten weißen Zelt statt.

Die internationale Schutztruppe Isaf, zu der auch deutsche Soldaten gehören, soll gemeinsam mit afghanischem Militär für die Sicherheit der Delegierten sorgen. Die Ratsversammlung war im Dezember auf der Afghanistankonferenz auf dem Petersberg bei Bonn beschlossen worden. Rund zwei Drittel der Delegierten wurden von Dorf- und Bezirksräten ausgewählt, etwa ein Drittel ernannt, unter ihnen 160 Frauen.

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