galerienspiegel
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artgenda – Hall of Fame: Die Woche steht ganz im Zeichen der artgenda, der Biennale der Ostsee-Anrainerstädte. Hier wird in Hamburg der zeitgleich in Kassel eröffnenden Documenta XI ein experimentelles und jungendlich frisches internationales Forum entgegengesetzt. Durch die Fülle der 36 aktionslastigen Veranstaltungen der nächsten 14 Tage zu navigieren, fällt ohne Programmheft oder Kurzguide ziemlich schwer. Eine in eine Holzkonstruktion eingebrachte Überblicksinstallation in der Börsenhalle enthält materielle und virtuelle Verweise auf die 130 teilnehmenden Künstler der Ostseebiennale und bietet für das Gesamtprojekt einen aufgrund der extrem kurzen Aufbaumöglichkeit höchst dynamischen Auftakt.

Eröffnung im Rathaus: Fr., 7. Juni, 16 Uhr; anschließend 18 Uhr, Handelskammer, Börsenhalle; Party ab 22 Uhr in Kaispeicher A (Dalmannkai)

Alex Masjewski, Wolf D. Wolf und Erwin Ross – Irene Andessner: fotografiert, gefilmt, gemalt: Die österreichische Künstlerin schlüpft ständig in neue Rollen, zuletzt inszenierte sie sich als Marlene Dietrich. Zu der dauernden Neuerprobung von Persönlichkeitsbildern zählen aber auch Gemeinschaftsarbeiten, in denen sie sich von anderen Künstlern nach deren Gutdünken darstellen lässt. In dieser Ausstellung wird unter anderem eine Session dokumentiert, in der sie sich in einem ehemaligen Bordell vom ,,Rubens von St. Pauli“ malen lies.

Eröffnung: Do., 6. Juni, 18 Uhr, Galerie Thomas Gehrke, Martin Luther Straße 21; Mi–Fr 12–19, Sa 12–15 Uhr; bis Ende Juni

Nana Petzet – Metainventur: Anlässlich des Umbaus der Eingangssituation im alten Ausstellungshof hat die Hamburger Künstlerin und Kunstarchivarin Gelagertes und Gefundenes aus dem Kunstort in der Heide zusammengetragen, gesichtet und in Zusammenarbeit mit Fachwissenschaftlern museologisch und museal aufgearbeitet. Nana Petzet wurde übrigens gerade letzte Woche mit großer Mehrheit neu in den Vorstand des Kunstvereins in Hamburg gewählt.

Kunstverein und Stiftung Springhornhof, Tiefe Straße 4, Neuenkirchen (Soltau); Di–So 14–18 Uhr; bis 7. Juli

josch