Zellen für die Welt – Kosmetik ökologisch

Künftig stellen wir einmal monatlich mit dem Natur-Aktien-Index auch zwei der darin gelisteten Werte vor. Die zugrunde liegenden Profile erarbeitet das Hannoveraner Institut imug. Heute: AstroPower und Body Shop

Die AstroPower Incorporation (USA) ist nach Angaben von imug weltweit drittgrößter Hersteller von Solarzellen. (Laut einer Untersuchung des Solarstrom-Fachmagazins Photon International belegt AstroPower den fünften Platz.) Neben der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von photovoltaischen Solarzellen und -modulen bildet die Herstellung optoelektronischer Produkte ein zweites Standbein. Die Firma weist derzeit jährliche Zuwachsraten von 50 Prozent auf und ist damit eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen in dieser Branche. Ende 2001 hatte man Produktionskapazitäten von 65 Megawatt pro Jahr. Der Umsatz wird zu zwei Dritteln außerhalb der USA gemacht.

2001 erzielte man einen Gewinn von 3,5 Millionen Dollar bei einem Gesamtumsatz von 69,5 Millionen Dollar. Seit März 1999 ist AstroPower (WKN 912 953) im Natur-Aktien-Index (Nai). Für die Aufnahme in den Index sind die Produkte indes nur eines von mehreren Kriterien. Auch die Umweltpolitik des Unternehmens und sein soziales Engagement spielen eine Rolle.

So hat AstroPower einen hauptamtlichen Umweltbeauftragten und führt regelmäßig interne Umweltaudits durch. Da keine Input-Output-Bilanz erstellt wird, fehlen zwar detaillierte Angaben über „relevante Stoff- und Energieströme“, so imug. Jedoch könne man von einer „relativen Abnahme produktionsbedingter Umweltbelastungen“ reden. Neben der Langlebigkeit der Produkte sei „die systematische und Kosten sparende Verwendung von Recyclingmaterialien bei der Herstellung der Solarzellen“ bedeutsam.

Aktienoptionen und Prämien für Mitarbeiter (2001: 682) gehören neben Weiterbildungsrichtlinien und diversen familienfreundlichen Maßnahmen zur Firmenpolitik. Frauenförderung finde zwar nicht gezielt statt, jedoch sind „zirka zwei Drittel der Führungsebene von Frauen besetzt“, weiß man bei imug.

Ein Wermutstropfen ist das Engagement bei Forschungsaufträgen für das amerikanische Verteidigungsministerium, was jedoch – so imug – bei den meisten amerikanischen Solarfirmen zu beobachten sei. Auch gebe es „keinen Hinweis darauf, dass diese Forschungsaufträge einen Bezug zur Entwicklung und Herstellung von Waffen haben“.

The Body Shop (GB) ist wohl das bekannteste Ökounternehmen überhaupt. Herstellung und Vertrieb der Kosmetik und Körperpflegemittel sind geprägt von einer ökologischen Produktphilosophie. Dazu gehören die Verwendung natürlicher Inhaltsstoffe und der Verkauf wiederbefüllbarer Verpackungen.

Seit 1997 – also seit der Auflage des Nai – ist Body Shop (WKN 870 803) in den Index aufgenommen. Ein Jahresumsatz von 374,1 Millionen Pfund sorgte 2001 für einen Gewinn von 2,4 Millionen.

„The Body Shop gilt als innovatives Unternehmen“, das seine Geschäftstätigkeit ausdrücklich dem Ziel verschreibt, soziale und ökologische Veränderungen zu bewirken und zudem ein „nachhaltiges Unternehmen zu werden“, so die imug-Einschätzung. In den Unternehmensleitlinien finden sich so ehrgeizige Umweltziele wie höchstmögliche Energieeffizienz, der Einsatz erneuerbarer Energien und die volle Recyclingfähigkeit der Produkte. Die Umweltauswirkungen der Geschäftstätigkeit werden in den Geschäftsbericht aufgenommen, zudem gibt es spezielle Umweltberichte. Lieferanten werden ebenso ökologisch bewertet wie Franchisenehmer und müssen die betriebsinternen Standards erfüllen. In Großbritannien wird der benötigte Strom überwiegend mit eigenen Windkraft- und Solaranlagen erzeugt. Die Produkte werden vorrangig verschifft, auch ist man bemüht, den Anteil an Luftfracht unter 2,5 Prozent des Gesamtexports zu halten.

Für die Mitarbeiter (2001: 5.771) gibt es ein Car-Sharing-System und günstige Konditionen beim Fahrradkauf. Auf Frauenförderung und die Förderung sozialer und ethischer Minderheiten wird in diesem Unternehmen großer Wert gelegt.

The Body Shop ist Mitglied der Ethical Trading Initiative und achtet auf die „Einhaltung der Mindeststandards für Arbeitsbedingungen über die gesamte Versorgungskette hinweg“. Das Unternehmen verzichtet auf Tierversuche und lehnt zudem die Verwendung gentechnisch veränderter Substanzen ab.

KATHARINA JABRANE

www.astropower.comwww.the-body-shop.comDas Hannoveraner Institut Markt Umwelt Gesellschaft (imug) arbeitet im Bereich Investment Research für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds. Tel. (05 11) 9 11 15-0, www.imug.de