venture-capital: nur was für profis
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Mit Venture-Capital (Risiko- oder Wagniskapital) werden heikle Investitionen finanziert, für die sich kein Bankkredit finden lässt. Der Kapitalgeber stellt einem jungen Unternehmen haftendes Eigenkapital über einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung.

Diese Investition erfolgt – anders als bei einem Kredit – ohne Sicherheiten und setzt allein auf die erhofften Ertragschancen. Rechnen soll sich die Kapitalspritze am liebsten über einen späteren Börsengang des Zöglings oder über den Verkauf der Anteile an einen potenten Konzern. Zurzeit ein schwieriges Unterfangen. So wurden im zurückliegenden Krisenjahr 2001 viele Portfolios von Venture-Capital-Gesellschaften bereinigt.

Die vollständigen Verluste beziffert deren Verband auf 36 Prozent aller Abgänge von insgesamt 1,9 Milliarden Euro.

Um die hohe Verlustquote auszugleichen, muss es der überlebende Rest dann finanziell „bringen“. Damit kommt aber die Masse deutscher Firmen und Branchen mit ihren maßvollen Renditen überhaupt nicht in Frage, sondern lediglich ein paar flotte Renner in ökonomischen Nischen.

In Frage kommt nur, so die Faustformel, wer in seinem Geschäftsplan eine Verfünffachung des Eigenkapitals innerhalb von acht Jahren vorsieht.

Seit jedoch das Schlupfloch Börse faktisch verstopft ist, sind solche Wertsteigerungen kaum noch hinzukriegen. Entsprechend lahm ist das aktuelle Interesse der VC-Gesellschaften an neuen Beteiligungen. Traditionell ist das VC-Geschäft etwas für Finanzprofis. Seit dem Börsenboom in den Neunzigern buhlen einige Gesellschaften jedoch auch um private Anleger. Solche „Private-Equity“ genannten Beteiligungen sind jedoch riskant.

Ein von der Deutschen Bank zusammengestellter Private-Equity-Index zeigt für solche Anlagen den gleichen Verlauf wie für den Neuen Markt – und der ist betrüblich. HP