Großeinsatz gegen Modellprostitution

Mit einem Großaufgebot von 450 BeamtInnen hat die Hamburger Polizei und der Bundesgrenz-schutz zu einem Schlag gegen die Modellprostitution ausgeholt und ist gegen einen illegalen Schleuserring vorgegangen. Die Polizei durchsuchte nach eigenen Angaben fast 70 Wohnungen in Hamburg, Norderstedt und Glinde. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf ein Quartett, dem vorgeworfen wird, ausländische Frauen nach Deutschland geschleust und mit falschen Papieren versorgt zu haben, damit sie dann als Prostitutierte arbeiten können.

Nach Polizeiangaben richten sich die Ermittlungen gegen zwei 30 und 43 Jahre alte Deutsche, eine 23-jährige Polin und einen 69-jährigen Jugoslawen. Der 43-Jährige ist Makler und Eigentümer eines Mietshauses. In dem Gebäude mit mehreren Modellwohnungen hätten die anderen Hauptbeschuldigten Prostituierte untergebracht. Da dem Makler bekannt gewesen sein soll, dass es sich bei den Frauen um illegalisierte Ausländerinnen handelte, besteht der Verdacht der Beihilfe zum illegalen Aufenthalt.

Die Vierergruppe soll seit Oktober 1999 aktiv gewesen sein. Die Schleusergruppe habe die sexuellen Angebote wie auch die Arbeitszeiten der Frauen bestimmt und für die Appartements viel Geld abgezockt. Dafür seien für die Prostituierten in Tageszeitungen Anzeigen geschaltet und Ansagen auf Anrufbeantwortern aufgenommen worden. Die Ermittlungen der Polizei richten sich ferner gegen 15 weitere Beschuldigte. Ihnen wird vorgeworfen, als Scheinmieter der Wohnungen, aber auch als Inhaber der Sextelefonanschlüsse die Machenschaften der Schleusergruppe unterstützt zu haben. ms