Spanien

Sonniges Salamanca: Wer Land und Leute kennen lernen will, sollte sich von anderen Erasmus-Studis fernhalten

Ida Krenzlin, 23 Jahre, Publizistik/Romanistik, FU Berlin

„Ich hatte Spanisch schon vor dem Studium an einer bilingualen Schule gelernt. Da lag es nahe nach Spanien zu gehen, um die Sprache fließend sprechen und schreiben zu lernen. Den Austausch habe ich schon vor der Zwischenprüfung gemacht, wovon einem ja eigentlich abgeraten wird. Das hatte für mich aber nur Vorteile, da ich jetzt im Hauptstudium der Sprache richtig mächtig bin. Ich war in Salamanca, bin aber in diesem Jahr durch ganz Spanien und Portugal gereist und habe viele Leute kennen gelernt - als Austauschstudent ist man dort ein Exot.

Die Spanier nahmen mich immer gleich mit zu ihren Familien. Ich habe auch viele Leute auch aus anderen europäischen Ländern kennen gelernt. An der Uni hab‘ ich mich zwar nicht umgebracht, aber immerhin zwei Scheine gemacht. Das Studium an sich ist in Spanien viel kürzer und man wird im Klassenverband unterrichtet - das war wie in der Schule!

Die spanischen Studenten müssen viel mehr auswendig lernen, es gibt mehr Überblicksvorlesungen und keine Seminare. Am Ende des Semesters müssen die im Schnitt acht Klausuren schreiben und die Bibliotheken haben dann teilweise 24 Stunden nonstop auf. Dafür können sie nicht diskutieren und keine Hausarbeiten schreiben.

Austauschstudenten rate ich, sich von Anfang an von Erasmusstudenten fernzuhalten. Sonst hängt man die ganze Zeit in einer deutschen Clique und schafft den Absprung aus der Erasmuswelt nicht mehr.“