Warnstreiks für mehr Metall

3.000 Beschäftigte im Osten legen Arbeit nieder. Tarifverhandlungen in Augsburg

BERLIN/AUGSBURG dpa ■ Mit Warnstreiks setzt die IG Metall die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde weiter unter Druck. In Sachsen, Brandenburg und Berlin streikten gestern nach Gewerkschaftsangaben insgesamt mehr als 3.000 Metaller.

Schwerpunkt der Warnstreiks war Sachsen. In 14 Betrieben legten mehr als 2.500 Metaller die Arbeit nieder. Allein in den drei sächsischen Bombardier-Werken streikten rund 1.550 Beschäftigte. Betroffen waren zudem die VW-Motorenfabrik in Chemnitz und Autozulieferer im Vogtland. Der Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie (VSME) beantragte deshalb beim Arbeitsgericht Zwickau eine einstweilige Verfügung, um Warnstreiks zu verhindern.

Derweil begann in Augsburg die vierte Tarifrunde für die 730.000 Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie. Zuvor hatten vor dem Verhandlungslokal 2.500 Arbeiter protestiert. Die Arbeitgeber gingen ohne neues Angebot in die Gespräche. Die nächsten Tarifrunden sind am 8. April in Baden-Württemberg und Thüringen. Dann ist auch mit massiven Warnstreiks in Westdeutschland zu rechnen.

Die IG-Metall verlangt 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie einen Entgeltrahmen zur Angleichung von Löhnen und Gehältern. Die Arbeitgeber haben je zwei Prozent Erhöhung für 2002 und 2003 angeboten. Konjunkturexperten halten Tarifabschlüsse von deutlich mehr als drei Prozent für akzeptabel. Der Wirtschaftsweise Jürgen Kromphardt sagte Focus Money: „Ich halte ein Ergebnis von 3,3 Prozent für angemessen.“