Bush: Der Krieg geht weiter

500 Kanadier im Kampfeinsatz in Afghanistan. Neue Drohungen gegen den Irak

BERLIN taz ■ „Es wird weitere Schlachten in Afghanistan geben.“ US-Präsident George W. Bush nutzte eine seiner seltenenen Pressekonferenzen in Washington am Dienstagabend dazu, die amerikanische Öffentlichkeit auf eine Fortdauer des Krieges einzustellen. „Dies wird eine lange Schlacht. Ich sage das immer wieder.“ Ein US-Militärsprecher auf der US-Airbase Bagram bei Kabul hatte zuvor von einem „unglaublichen Erfolg“ der zwölf Tage andauernden „Operation Anaconda“ gesprochen, man habe „Hunderte al-Qaida getötet“. Ein verbündeter Warlord sprach gar vom Ende des Krieges.

Die Offensive in Ostafghanistan scheint jedoch nicht abgeschlossen. Nach Angaben von Kanadas Stabschefs Greg Maddison haben 500 kanadische Soldaten gemeinsam mit US-Einheiten und begleitet von weiteren Luftangriffen die Durchsuchung von Höhlen begonnen. Die Aktion unter dem Codenamen „Harppon“ soll, in den Worten Maddisons, „sicherstellen, dass wir die Taliban und Al-Qaida-Kämpfer ausrotten“.

Die Suche nach Ussama Bin Laden ist laut Präsident Bush hingegen kein Kriegsziel mehr. Hatte Bush nach den Anschlägen vom 11. September noch davon gesprochen, den Al-Qaida-Chef „tot oder lebendig“ ergreifen zu wollen, bezeichnete Bush Bin Laden jetzt als „marginalisierte“ Person. Die Pressekonferenz in Washington nutzte Bush auch zu neuen Drohungen gegen den Irak: „Ich werde nicht zulassen“, sagte er, „dass eine Nation wie Irak unsere Zukunft durch die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen bedroht.“ EC