Argentiniens Konten angetaut

BUENOS AIRES taz ■ Am Donnerstag hat Präsident Eduardo Duhalde einen kleinen Teil der argentinischen Konten aufgetaut. Ab kommenden Montag können 5.000 Dollar von Festgeld- auf Girokonten überwiesen und in Pesos umgetauscht werden. Bei diesem Vorgang wird der offiziellen Wechselkurs von 1,40 Peos je Dollar angewendet – die Wechselstuben kauften 1 Dollar am Donnerstag für 1,90 Pesos. Erst ab Januar 2003 werden die Banken den Sparern ihr Geld in Raten zurückzahlen. Weiterhin können die Argentinier von ihren Girokonten nur 1.500 Pesos pro Monat in bar abheben, wodurch der Konsum im Land stark sinkt.

Unterdessen hat die argentinische Justiz mehrere Bankfilialen, die Büros von Sicherheitsdiensten und Transportunternehmen durchsucht. Sie gingen damit Anzeigen nach, die den Banken vorwerfen, im Dezember 18 Milliarden Dollar außer Landes geschafft zu haben und damit den Kolaps des Bankensystems herbeigeführt zu haben. Verdächtigt werden u. a. die Citibank, die Bank of Boston und die Banco Francés. INGO MALCHER