Mit der Sonne gewinnen

Die Preisträger des deutschen Solarpreises 2001. Seit 1994 zeichnet Eurosolar gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau herausragende Projekte und Initiativen von Anwendungen erneuerbarer Energien aus

Der Preis für Städte und Gemeinden oder Stadtwerke ging an die Gemeinde Furth in Bayern. Im Rahmen des EU-Projektes „100 Gemeinden in Europa mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien“ strebt Furth die vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien an.

Den Preis für landwirtschaftliche Betriebe erhielt die Herrmannsdorfer Verwaltungs GmbH & Co., Hannover. Das ökologische Modellprojekt „Herrmannsdorfer Landwerkstätten“ am Kronsberg in Hannover ist ein dezentrales Projekt der Expo 2000. Hier sollen landwirtschaftliche Aktivitäten und eine nachhaltige Energieversorgung in einem Kreislaufprozess umgesetzt werden.

Der Handwerksbetrieb Soli fer in Freiberg/Sachsen erhielt den Solarpreis für Unternehmen. Der mittlerweile führende Ingenieur- und Handwerksbetrieb für Solarwärmeanlagen in Ostdeutschland hat bisher 6.000 Quadratmeter Kollektorfläche installiert. Für das nächste Jahr sind weitere 7.000 Quadratmeter anvisiert. Das Unternehmen hat das erste sächsische Solarhaus und die erste sächsische Solarhaussiedlung realisiert. Alle Firmenfahrzeuge sind auf Pflanzenöl umgestellt.

Der Preis für Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien ging an die Gebrüder Heinzelmann GmbH & Co. KG in Wolfach-Halbmeil (s. Beitrag oben).

Der Verein für Bio-Energie e. V. Borken-Marienrode wurde mit dem Preis für lokale oder regionale Vereine als Förderer von Projekten für erneuerbare Energien ausgezeichnet. Seit über zehn Jahren setzt sich der Verein für die Verbreitung der Biomasse ein. Regelmäßige Rundbriefe, Vorträge und die Dauerausstellung „Erneuerbare Energien“ sind aus der Arbeit des Vereins hervorgegangen.

Den Preis für Stadtentwicklung erhielt die W & T Bau GbR, Wettringen, für die Solarsiedlung Borghorst. Im westfälischen Steinfurt entstand die erste privat geplante, finanzierte und gebaute Solarsiedlung im sozialen Wohnungsbau in Europa. Die Konzeption der Solarsiedlung Borghorst war Auslöser und Initiator für das Landesprogramm „50 Solarsiedlungen in NRW“.

Das HUF Sonnen Haus bekam den Preis für solare Gebäude. Dieses erste energieneutrale Fachwerkhaus beeindruckte die Jury durch die Kombination architektonischer Ästhetik und zukunftsweisenden Energiekonzepts, das vollständig auf erneuerbare Energien setzt. Der Strombedarf wird durch die integrierte Photovoltaikanlage gedeckt, für Wärme sorgt neben den Solarkollektoren ein Holzpelletofen.

Der Infodienst für Regenerative Energien erschrieb sich mit seinen Solarthemen den Medienpreis im Bereich erneuerbare Energien. Mit gut recherchierten Meldungen hebt sich der seit 1996 regelmäßig erscheinende Informationsdienst deutlich von vielen Fach- und Vereinszeitschriften ab, meint die Jury.

Der Preis für 3.-Welt-Zusammenarbeit wurde verliehen an die NorthSouthInitiative e. V., Neuendettelsau für ihr umfassendes Engagement für die Verbreitung erneuerbarer Energien in Tansania. In Zusammenarbeit mit der tansanischen NGO Sudereta (Sustainable Development through Renewable Energies in Tansania) unterstützt die Initiative den Aufbau lokaler Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien in Tansania. Dazu gehören unter anderem Werkstätten für Solarlampen und Solarkocher, sowie die umfassende Ausbildung an einer Berufsschule.

Weil die Prignitzer Eisenbahn ihre Schienenfahrzeuge ausschließlich mit Pflanzenöl betreibt, erhielt sie den Preis für Transportsysteme mit erneuerbaren Energien. Noch fahren die Züge der Eisenbahngesellschaft im Personennahverkehr nur auf Strecken im Nordwesten Brandenburgs; eine Ausweitung auf Strecken in ganz Deutschland wird jedoch angestrebt.

Der Förderverein Fensol wurde für seine umfassende ehrenamtliche Informations- und Bildungsarbeit mit dem Preis für Ausbildung geehrt. Seit zehn Jahren setzt sich Fensol (Förderverein für Energiesparen und Solarenergienutzung) unter anderem mit Vorträgen und Workshops für die Verbreitung der Solarenergie ein.

Manfred Lüttke erhielt einen Sonderpreis für sein Engagement für erneuerbare Energien. Der Betreiber mehrerer Wasserkraftwerke gab den Anstoß zum Stromeinspeisungsgesetz. KAJA