Gerade noch unter 4 Millionen Arbeitslose

Besserung auf dem Arbeitsmarkt für 2002 nicht in Sicht. Schröder kündigt Maßnahmen auf dem Niedriglohnsektor an

BERLIN taz ■ 3,964 Millionen Menschen waren im Dezember ohne Arbeit. Das verkündete der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, gestern in Nürnberg. Zum Start ins Wahljahr machte er der Regierung wenig Hoffnung auf Besserung.

Der Bundesanstalt zufolge zählten die Arbeitsämter im Dezember in Westdeutschland 2,5 Millionen Arbeitslose, während im Osten 1,3 Millionen ohne Job waren. Im Jahresdurchschnitt seien 3,851 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet gewesen. Auffällig sei, dass gerade im Westen die Zahl der Arbeitslosen stark angestiegen sei. Diese Steigerung sei vor allem auf Arbeitsplatzverluste in den größeren Industriezweigen zurückzuführen. Im Osten hingegen führten Wanderungs- und Pendlereffekte zu einer Entlastung. Für 2002 bekräftigte Jagoda die Prognose von 3,89 Millionen Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt.

Um das Arbeitsmarktproblem effektiver bekämpfen zu können, kündigte Bundeskanzler Gerhard Schröder gestern eine verstärkte Förderung von Niedrigverdienern an. Im Mittelpunkt steht das so genannte Kombilohnmodell. CDU und Industrie warfen der Bundesregierung derweil wirtschaftspolitisches Versagen vor. CJ

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