Gnadenfrist für Nigerianerin

LAGOS dpa/rtr/taz ■ Einer zum Tode durch Steinigung verurteilten Nigerianerin ist am Montag eine Gnadenfrist eingeräumt worden. Ein islamisches Gericht im nördlichen Bundesstaat Sokoto gewährte der im Oktober wegen Ehebruchs verurteilen Safiya Hussaini das Recht, Berufung einzulegen. „Der Richter sagte, die Hinrichtung solle bis zur endgültigen Entscheidung über die Berufung durch das höhere Gericht vertagt werden“, sagte Nasirdeen Abubakar, Sprecher der Provinzregierung von Sokoto. Das Todesurteil, das erste seit der Einführung des Scharia-Rechts durch mittlerweile 12 nigerianische Bundesstaaten, hatte weltweit Empörung ausgelöst. Auch Nigerias Zentralregierung hatte gesagt, sie werde eine Vollstreckung nicht hinnehmen. Safiya Hussaini war verurteilt worden, obwohl sie geschieden ist und der „Ehebruch“ in einer Vergewaltigung durch ihren Cousin bestand. Der erhielt Freispruch.