Stasi-Dateien erwartet

Birthler: Dateien zu Stasi-Spionen bis Ende 2002 zurück aus USA. Arbeit der Stasi im Westen beleuchten

BERLIN dpa ■ Die noch in den USA lagernden Dateien zu Stasi-Spionen im Westen sollen bis Ende 2002 wieder komplett zurück in Deutschland sein, so die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler. Die so genannten „Rosewood“ (Rosenholz)-Akten waren nach der Wende auf bis heute ungeklärte Weise in den Besitz des amerikanischen Geheimdienstes CIA gelangt. Es sind Datensätze der MfS-Hauptverwaltung Aufklärung mit rund 317.000 verfilmten Personenkarteikarten und 77.000 Karten zu operativen Vorgängen. Mit der Zuordnung von Namen und Vorgängen könnten weitere Spionagefälle aufgedeckt werden. „Die Rosenholz-Akten sind aber nicht geeignet, die Geschichte der Bundesrepublik neu zu schreiben“, schränkte Birthler ein.

Nach zehn Jahren Stasi-Unterlagengesetz will Birthler jetzt verstärkt die Arbeit der Stasi im Westen beleuchten. Zum Ende der DDR 1989 hätten rund 3.000 bis 3.500 Bundesbürger für die Stasi gespitzelt. Nach Angaben der Behörde hat die Bundesanwaltschaft in den 90er-Jahren rund 7.000 Ermittlungsverfahren wegen DDR-Spionage eingeleitet, darunter rund 3.000 Verfahren gegen frühere West-IMs.