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: Die Aufsteiger

FA Göppingen: Die Schwaben waren 1960 der erste deutsche Europapokalsieger der Landesmeister, entsprechend groß ist rund um Göppingen die Euphorie, nach 12 Jahren Abstinenz endlich wieder erstklassig zu sein: Die Hohenstaufenhalle, Heimstatt von Frisch Auf, wurde umgebaut und bietet nun 4.300 Menschen Platz, bis auf wenige Stehränge sind schon alle Spiele ausverkauft. Mit einem Etat von 3,5 Millionen Mark startet Göppingen in die Saison, wofür kräftig eingekauft wurde. Spektakulärster Neuzugang ist Jaume Fort Mauri, ehemaliger spanischer Nationaltorhüter, der die Erwartungen des Umfelds allerdings zu bremsen versucht: „Uns erwarten die besten Spieler der Welt. Da kann unser Ziel nur Klassenerhalt heißen.“ Ganz so pessimistisch umschreibt Trainer Christian Fitzek sein Saisonziel nicht: „Zwischen Platz 8 und 15 ist alles für uns drin. Mit Mannschaften wie Bad Schwartau, Wetzlar, Solingen oder Eisenach können wir mithalten.“

SV Post Schwerin: Im Jahr nach der Wende spielte der ostdeutsche Traditionsverein schon einmal in der Bundesliga, allerdings nur für eine Saison. Nun aber sind die Schweriner endlich und nach ungeschlagenem Zweitliga-Durchmarsch (61:3 Punkte!) wieder zurück im Oberhaus. Dort gelten sie allerdings allseits als „Absteiger Nummer eins“, was beim mit Abstand kleinsten Saisonetat (2,1 Millionen Mark) auch nicht weiter verwundern darf. Kirre machen lässt sich Spielertrainer Holger Schneider, 99-facher Ex-Nationalspieler und einst Kapitän bei der SG Flensburg-Handewitt, davon allerdings nicht. „Die Mannschaft peilt einen gesicherten Mittelfeldplatz an“, sagt das Schweriner Handball-Idol. Besonderheit dabei: Bis auf Torjäger Robert Licu, Pawel Kaniowski, Neuzugang Robert Hedi sowie Torhüter Michael Krieter, in Personalunion Marketingmanager, stehen ausschließlich Eigengewächse im Team. Das ist einerseits löblich, macht andererseits den Klassenerhalt nicht eben leichter.

KET