Flughafen-Hopping mit dem Transrapid

Bessere Verkehrsanbindung des Flughafens Hahn soll Frankfurter Airport entlasten. Länder fordern Hilfen vom Bund

MAINZ taz ■ Flitzt der Transrapid bald vom Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt nach Hahn im Hunsrück? Ginge es allein nach den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Hessen, Kurt Beck (SPD) und Roland Koch (CDU), würde mit dem Planfeststellungsverfahren schon heute begonnen. Denn der größte Airport Europas soll so schnell wie möglich mit dem ehemaligen US-Luftwaffenstützpunkt vernetzt werden: durch zügigen Ausbau des Zubringers B 50 und „Optimierung der Schienenverbindungen“. So vorsichtig steht es in einem Kommuniqué, das die Landesregierungen und der Flughafenbetreiber Fraport gestern vorstellten.

Denn Beck und Koch wissen genau, dass ihr Konzept für den Transrapid in den Machbarkeitsstudien nur auf Rang drei rangiert. Experten räumen der Strecke von Bochum nach Düsseldorf die größten Chancen ein. Und für Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) ist die Magnetschwebebahn vom Münchner Flughafen in die City schon ausgemachte Sache. Fraport-Chef Wilhelm Bender findet eine Transrapidverbindung Frankfurt–Hahn zwar immer noch „verkehrspolitisch hoch spannend“. Diese sei aber so schnell nicht zu haben, meinen die Regierungschefs. Der Ausbau der Verkehrsverbindung zwischen den Flughäfen dulde jedoch keine weitere Verzögerung.

Hahn war nach der Wende das teuerste Konversionsprojekt der rheinland-pfälzischen Regierung. Hier, wo Fraport schon die Regie übernommen hat, werden Billigcharter- und Frachtflüge abgewickelt. Hahn decke Segmente ab, so Bender, die Frankfurt auch mit neuer Landebahn nicht bieten könne.

Das alles freut Beck – und Koch. Der glaubt, nun eine Lösung für alle Probleme zu haben. Post und Lufthansa sollen hier ihr Nachtflüge abwickeln. Dann kann Koch vielleicht sein Versprechen halten: Die neue Landebahn bei Frankfurt werde nur gebaut, wenn Fraport und Airlines ein Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr akzeptierten.

Der Ausbau von Hahn jedenfalls kostet „wahnsinnig viel Geld“, so Koch. Ebenso wie der Ausbau der B 50 und die Optimierung der Bahnverbindung über Bingen in den Hunsrück. Die Bundesregierung müsse sich beteiligen und auch Mittel in Brüssel beantragen, so Koch und Beck: „für das europäische Flughafensystem Rhein-Main-Hahn“.

KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT