hitzschlag
: Der Antizyklus

Bleibt kühl!

Es ist heiß. Endlich. Seit Tagen haben wir mit unserer Hitzschlag-Kolumne gegen das lauwarme, nieselnde Sommerwetter angeschrieben, indem wir so getan haben, als sei es in Berlin tropisch heiß. Mit Erfolg. Schon der Mittwoch war mit 34,1 Grad nicht nur der heißeste Tag dieses Jahres, sondern auch der heißeste 15. August aller gemessenen Zeiten. Und gestern war zwar Tief „Knut“ im Anmarsch, um Hoch „Hilde“ zu vertreiben. Kühler wurde es jedoch nicht.

Jetzt haben den Hitzschlag folglich andere. Wir geben stattdessen coole Ratschläge im Doppelpack.

1. Schwitzen und sitzen. Eine Weisheit, die wir exklusiv allen Berliner Studenten empfehlen. Anstatt sich wie tausende Kommilitonen dicht gedrängt in den Freibädern zu tummeln, sollte der gewissenhafte Student, der eine gute Arbeit vorlegen möchte, heute lieber am Schreibtisch verweilen und seine Semesterarbeiten schreiben.

Wissenschaftler – was wären wir ohne ihre heißen Forschungsergebnisse –, Wissenschaftler also der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft haben nämlich in einer Studie den Zusammenhang zwischen guten Studienleistungen, Mondphasen und Wetter nachgewiesen. Deren Fazit: Vollmond bei wolkenlosem Himmel gefährdet die Qualität von Arbeiten. Morgen ist allerdings Neumond, die Gelegenheit ist also günstig – für weitere interessante Studien.

2. Schwitzen und aussitzen. Schweiß kühlt erhitzte Körper immer, Angstschweiß wird morgen längst das letzte Fünkchen Hoffnung der Sat.1-Programmmacher ertränkt haben. Schuld sind – na? – zwei Wissenschaftler der Dortmunder Universität, aus deren Prognose sich neben dem selbst verschuldeten Zuschauerschwund bei „ran“ eine wetterbedingte Abwanderung prognostizieren lässt.

Ihre Studie belegt, dass jedes Grad zusätzliche Tagestemperatur den durchschnittlichen Fernsehkonsum um 1,4 Minuten reduziert. Weshalb am Samstag wahrscheinlich gar keiner mehr Fußball guckt und die Kick-Redaktion wohl endgültig der Hitzschlag ereilen wird. Cool ist, wer dabei keine Regung zeigt. Uns lässt der Niedergang von „ran“ deshalb eiskalt. ARMIN BEBER