Skopje voller Vorwürfe

Mazedonische Regierung: UNO hat Mitverantwortung für Krise. Albanischer Vertreter wirft Flinte ins Korn

SKOPJE dpa ■ Der Vizepräsident des mazedonischen Parlaments und einziger Vertreter der albanischen Minderheit im staatlichen Sicherheitsrat, Iljaz Haqimi, ist aus Protest zurückgetreten. In einem an Staatschef Boris Trajkovski gerichteten Brief bemängelt Haqimi, dass trotz monatelanger Krise im Lande der Sicherheitsrat erstmals am Montagabend zusammengekommen sei. Er warf Trajkovski vor, den Rat nicht einberufen zu haben, weil es in ihm einen albanischen Vertreter gab und Trajkovski Treffen ohne Albaner bevorzuge.

Zuvor hatte der Sicherheitsrat die internationale Gemeinschaft beschuldigt, mitverantwortlich für die Krise im Land zu sein. Das gelte vor allem für die im Kosovo zuständigen UN- und Nato-Missionen, die nichts gegen Übergriffe albanischer Rebellen unternommen hätten. Die Regierung in Skopje werde Beweise für diese Anschuldigungen vorlegen

Während in Ohrid weiter über Verfassungsänderungen verhandelt wird, hat Trajkovski gestern erneut von den albanischen Rebellen verlangt, die Waffen niederzulegen. Bei einem Treffen mit Nato-Sondervermittler Peter Feith wünschte Trajkovski zudem den Rückzug der Rebellen aus dem Raum Tetovo. Die Rebellen wünschen ihrerseits eine Amnestie. Feith soll zuvor in der Rebellenhochburg Sipkovica mit UÇK-Führer Ali Ahmeti zusammengetroffen sein und von der UÇK Garantien für eine Niederlegung der Waffen nach der Unterzeichnung des politischen Abkommens verlangt haben.

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