G-8-Gegner freilassen

PDS und Besetzer fordern Freiheit für Gipfel-Protestler. Auch Österreich kämpft jetzt für seine Landeskinder

BERLIN/WIEN dpa/ap ■ Die PDS hat die Bundesregierung zu verstärkten Anstrengungen für die Freilassung der nach dem G-8-Gipfel in Genua inhaftierten Deutschen aufgefordert. Ziel müsse die bedingungslose Freilassung aller Inhaftierten sein, sagte die PDS-Abgeordnete Heidi Lippmann. Den Demonstranten werde ein „politischer Prozess“ gemacht. Lippmann war zuvor von einer Reise nach Genua zurückgekehrt, bei der sie mit den 23 noch inhaftierten Deutschen gesprochen hatte. Den italienischen Behörden warf sie vor, sie wollten die ausländischen Demonstranten zu Sündenböcken für die Ausschreitungen bei dem Gipfel vor zwei Wochen machen. Dahinter stehe offenbar Furcht vor innenpolitischen Spannungen, falls man gegen italienische Gruppen vorgehe.

Aus Protest gegen den Polizeieinsatz beim G-8-Gipfel haben Globalisierungsgegner am Freitag für mehrere Stunden das italienische Konsulat in Bremen besetzt. Auch sie forderten die Freilassung der noch inhaftierten Demoteilnehmer in Genua. Die Aktion ging am Mittag ohne Zwischenfälle zu Ende.

Nach anfänglichem Zögern will auch die österreichische Bundesregierung Druck auf die italienische Regierung machen. Außenministerin Benita Ferrero-Waldner kündigte an, den Generalsekretär des Außenministeriums, Christian Prosl, nach Rom zu entsenden. Dort soll er sich am Montag für die Freilassung der 16 österreichischen Staatsbürger einsetzen.

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