Flut- statt Beitrittshilfe

EU stellt Flutgebieten Polens weitere Geldmittel in Aussicht. Umverteilung aus EU-Beitrittsprogramm

WARSCHAU rtr ■ Die Europäische Union (EU) hat Polen weitere finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt, um die Hochwasserschäden zu beseitigen. Dazu könnten Mittel aus dem Entwicklungsprogramm, das Polen auf den EU-Beitritt vorbereiten soll, umverteilt werden, sagte EU-Botschafter Bruno Dethomas gestern in Warschau. EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen hatte zuvor den betroffenen Gebieten bereits Hilfen in Höhe von 15 Millionen Euro zugesagt.

Durch Hochwasser und Stürme waren in den letzten Wochen zahlreiche Häuser, Straßen und Brücken beschädigt sowie Dörfer und Ackerland überschwemmt worden. Dabei kamen 29 Menschen ums Leben. Gestern erlag ein Feuerwehrmann seinen Verletzungen, die er sich beim Kampf gegen das Hochwasser zugezogen hatte. Laut vorläufigen Schätzungen verursachten die Überschwemmungen einen Schaden von mindestens 3 Milliarden Zloty (81 Millionen Euro/159 Millionen Mark).

Inzwischen hat sich die Lage in den Hochwassergebieten entspannt. Die 100 Kilometer lange Flutwelle erreicht voraussichtlich heute die Mündung an der Ostsee. Allerdings haben die Meteorologen weiteren Regen vorhergesagt.