China warnt vor Aids

Neue Kampagne soll großer Epidemie vorbeugen und HIV-Neuinfektionen unter 30 Prozent senken

PEKING dpa ■ Mit einer Warnung vor einer „wirklich gefährlichen“ Aids-Epidemie hat China gestern eine neue Kampagne gestartet. Sie soll den rapiden Anstieg der Infektionen von heute mehr als 30 Prozent jährlich senken. Die Regierung hofft, den Zuwachs bis 2005 auf weniger als 10 Prozent eindämmen zu können. Offiziell geschätzt gibt es in China 600.000 HIV-Infizierte. UN-Schätzungen rechnen aber mit 10 Millionen bis 2010, wenn nicht wirksam gehandelt wird.

Maßnahmen gegen verunreinigte Bluttransfusionen und Spritzen stehen im Mittelpunkt des neuen Aktionsplans. Experten warnen auch vor mangelndem Schutz im immer freizügigeren Sexualleben. Die Regierung will jährlich umgerechnet 27 Millionen Mark für Aidsverhütung ausgeben, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua das Gesundheitsministerium. Bereits 1998 hatte China eine Kampagne gestartet. „Doch der Plan ist an einigen Orten nicht wirksam umgesetzt worden, weil lokale Funktionäre sich der Ernsthaftigkeit der Epidemie noch nicht bewusst sind“, sagte ein Beamter des Gesundheitsministeriums.