130 Verletzte bei Krawallen in England

Nach Protest gegen Rechtsextreme liefern sich asiatische Jugendlichen Straßenschlachten mit der Polizei

BRADFORD afp/rtr/taz ■ Bei Straßenkämpfen sind am Wochenende im nordenglischen Bradford über 120 Polizisten und mindestens sechs weitere Personen verletzt worden. Asiatische und weiße Jugendlichen schlugen sich untereinander und mit der Polizei. Die Krawalle seien derart heftig gewesen, dass selbst der Einsatz mehrerer Hundertschaften die Lage nicht habe beruhigen können, teilte die Polizei gestern mit. 36 Menschen wurden festgenommen. Den Ausschreitungen war eine friedliche Kundgebung von 300 Demonstranten gegen einen geplanten Marsch der rechtsradikalen National Front vorausgegangen. Sprecher der asiatischen Gemeinde und der Bischof von Bradford riefen die Bevölkerung gestern zur Ruhe auf.

In Bradford ist der Anteil der Asiaten an der Bevölkerung mit 15 Prozent dreimal höher als im englischen Landesdurchschnitt. Die 500.000-Einwohner-Stadt war nach Oldham, Leeds und Burnley die vierte nordenglische Stadt, in der die weiße Mehrheit und die asiatische Minderheit aneinander gerieten. Die Unruhen hatten begonnen, als die rechtsextreme British National Party bei den Parlamentswahlen im Juni deutliche Stimmengewinne verzeichnet hatte. HAR

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