demos in algerien

Poet als Nationalheld

Seit über zwei Monaten sieht sich die algerische Regierung mit einer neuen Welle von Demos und Massenprotesten konfrontiert, die von der unterdrückten Minderheit der kabylischen Berber initiiert wurde. Vor drei Wochen gingen rund eine Million Algerier, vor allem Jugendliche, für mehr Demokratie auf die Straße. Am 25. Juni 1998 wurde der kabylische Sänger Lounès Matoub auf einer Landstraße nahe der nordalgerischen Stadt Tizi Ouzou ermordet. Matoub, der schon zu Lebzeiten einmal entführt und vielfach unter Druck gesetzt worden war, wird heute nicht nur in der Kabylei wie ein Nationalheld verehrt. Viele Demonstranten machen die Machthaber in Algier für den Mord verantwortlich. Heute soll in Algier trotz eines Verbots erneut eine Großdemonstration stattfinden.

dora/har