Börse ohne Fischbrötchen

■ Kein Interesse am Herings-Multi „Nordsee“

Trotz einer Verlängerung der Zeich-nungsfrist und einer Verbilligung der Aktien hat die Schnellimbiss-Kette Nordsee nicht genug Anleger gefunden. Das Bremerhavener Unternehmen warf am Donnerstag das Handtuch und erklärte, es werde den Börsengang „zum jetzigen Zeitpunkt“ nicht durchführen. Grund sei der „sich rapide verschlechternde Markt für Neuemissionen“. Es sei „weder im Interesse des Unternehmens noch der Aktionäre, wenn sich aufgrund der schlechten Marktverfassung der Wert des Unternehmens im Sekundärhandel nicht widerspiegeln würde“. Aktionärsschützer sprachen von einem „verantwortungsbewussten“ Schritt.

Das auf Fischgerichte spezialisierte Haus wollte ursprünglich am Mittwoch an die Börse geben, als Preisspanne für die Aktien waren 19 bis 24 Euro (37,16 bis 46,94 Mark) festgelegt gewesen. Am Dienstag aber reduzierte Nordsee überraschend den Preis auf 15 Euro (29,34 Mark) und verlängerte die Zeichnungsfrist. Börsenstart hätten nun am kommenden Montag sein sollen – aber auch daraus wird nichts.

“Insgesamt war das Anlegerinteresse zu gering“, sagte Susanne Stacklies von der den Börsengang begleitenden Werbeagentur Citigate Dewe Rogerson. Nordsee hat nach eigenen Angaben mehr als 400 Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die jährlich von 20 Millionen Kunden frequentiert werden. AFP