Weniger verkaufen, mehr verdienen
■ Hamburger Wasserwerke versprechen stabile Wasserpreise
Der Preis für Trinkwasser bleibt auch dieses Jahr stabil. Gestern stellte der Geschäftsführer der Hamburger Wasserwerke GmbH (HWW), Hanno Hames, den Geschäftsbericht 2000 vor. „Die Botschaften sind kaum zu verkraften, weil sie so positiv sind“, sagt er. Obwohl die HWW immer weniger Wasser verkaufe, zahlen die HamburgerInnen seit Juli 1996 den gleichen Wasserpreis: 1.000 Liter Trinkwasser kosten 2,86 Mark. Damit zählt Hamburg – neben Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern – zu den Bundesländern mit den billigsten Wasserpreisen. In Thüringen ist Trinkwasser am teuersten: Dort kosten 1.000 Liter 4,01 Mark. Die regionalen Differenzen werden unter anderem mit unterschiedlich starker Besiedelung und Höhenverhältnissen begründet.
Durchschnittlich verbrauchte jeder Hamburger im vergangenen Jahr täglich 120 Liter Wasser, 1999 waren es noch 123 Liter. In den letzten zehn Jahren hat sich der Wasserverbrauch pro Kopf und Tag um 17 Liter verringert. Hames führte den niedrigeren Verbrauch auf wassersparende Technik und kostenbewusstes Verhalten der Haushalte zurück.
Die HWW erhöhte ihren Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Millonen auf 49,9 Millionen Mark - trotz des knapp 40 Millioen-Defizits der Tochtergesellschaft Bäderland Hamburg GmbH. Der Gewinnzuwachs resultiert aus technischen Verbesserungen und Einsparungen. Allein im vergangenen Jahr verloren 50 Angestellte ihren Arbeitsplatz, dieses Jahr kommen weitere 50 hinzu. In den letzten fünf Jahren wurden insgesamt 300 Arbeitsplätze abgebaut. „Heute müssen Wasserwerke nicht mehr in drei Schichten gefahren werden“, sagt Hames.
Die Gütevorschriften der Trinkwasserverordnung seien im Jahr 2000 jederzeit eingehalten worden, so Hames. Das Grundwasser im Hamburger Umland sei wenig belastet, zur Aufbereitung müsse in erster Linie der Anteil von Mangan und Eisen verringert werden. Die HWW versorgt Hamburgs EinwohnerInnen ausschließlich mit Grundwasser aus rund 480 Brunnen. Anke Schwarzer
