Libyen greift in Zentralafrika ein

BERLIN taz ■ Im Kampf gegen rebellierende Soldaten bekommt die Regierung der Zentralafrikanischen Republik ausländische Hilfe. Seit Mittwoch nachmittag sind in der Hauptstadt Bangui 100 Soldaten aus Libyen und libysche Militärhubschrauber gelandet, dazu Truppen aus dem Tschad. Sie sollen dem regierungstreuen Teil der zentralafrikanischen Armee helfen, den Süden Banguis zurückzuerobern, der seit einem Putschversuch am Montag von meuternden Soldaten kontrolliert wird. Zugleich hat die kongolesische Rebellenbewegung MLC (Bewegung zur Befreiung des Kongo), die den an die Zentralafrikanische Republik angrenzenden Norden der Demokratischen Republik Kongo beherrscht, etwa 200 Kämpfer nach Bangui entsandt. Sie sollen einen Rückzug der Meuterer über den Grenzfluss Ubangi, an dem Bangui liegt, in den Kongo verhindern. Beobachter in Bangui erwarteten gestern eine Großoffensive gegen die Meuterer. Präsident Ange-Felix Patassé hatte am Mittwoch gesagt, er werde die Aufständischen „vernichten“. Sie werden angeblich von ruandischen und angolanischen Söldnern unterstützt.