Post schrumpft

Die Deutsche Post will 8.000 Stellen einsparen.Doch die Postler sind bis 2004 vor Kündigungen geschützt

BERLIN taz ■ Die Deutsche Post will bis zum Jahr 2004 in ihrem Fahrdienst 8.000 Arbeitsplätze einsparen. Wie das Unternehmen gestern in Bonn mitteilte, will es ab 2002 mit dem gestaffelten Stellenabbau beginnen.

Die Post hofft, damit ab 2004 Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro jährlich einzusparen. Zu Entlassungen werde es allerdings nicht kommen, heißt es. Die Postler genössen bis 2004 Kündigungsschutz.

Seit Jahresbeginn hatte die Post mit der Deutschen Postgewerkschaft und später mit der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di verhandelt. Nun zeigen sich beide Seiten zufrieden: die Gewerkschaften, weil sie nach eigener Interpretation bei den Gesprächen den Wegfall aller 12.500 Stellen des Fahrdienstes verhindern konnten; die Post, weil sie meint, durch die Einigung mögliche Streiks abgewendet zu haben.

Einen Teil des Stellenabbaus hofft die Post durch die „natürliche Fluktuation“ von Mitarbeitern zu erreichen. Das heißt, dass frei werdende Arbeitsplätze nicht mehr besetzt werden. Alle weiteren Mitarbeiter werden in anderen Filialen oder in der oft überlasteten Briefzustellung weiterbeschäftigt.

Von den Kürzungen im Fahrdienst sind überwiegend Beschäftigte der regionalen Fahrdienste betroffen. Diese transportieren die Postfracht von den Briefsammel- zu den Briefverteilzentren. Ihren Job sollen künftig private Speditionen übernehmen. Bei der „letzten Meile“ bleibt allerdings alles beim Alten. Auch in Zukunft werden die gelb-dunkelblau gekleideten Austräger Briefe und Pakete direkt bei den Kunden abliefern. Im März beschäftigte die Deutsche Post 276.000 Menschen. Etwa 70.000 von ihnen sind Beamte. ZIP