Vorgesorgt
: Bremen vor der Seuche

■ Wenn die MK-Seuche kommt, hat das Gesundheitsressort einen Notfallplan

13.000 Rinder und 2.400 Schweine gibt es im Land Bremen. Wenn sich nur eines der Tiere mit dem Virus der Maul- und Klauenseuche (MKS) infiziert, ist der gesamte Tierbestand gefährdet. Aus diesem Grund hat das Gesundheitsressort einen Krisenstab mit Staatsrat Arnold Knigge an der Spitze zur Bekämpfung der Seuche eingerichtet. Wenn der erste MKS-Verdachtsfall auftritt, wird das zehnköpfige Gremium – dazu zählen neben Fachleuten von den Behörden auch Polizei und Feuerwehr – in Aktion treten.

Die Maßnahmen, die dann getroffen werden, betreffen nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen. Zwar ist MKS für Menschen ungefährlich, aber sie können das Virus übertragen. Taucht bei einem Bauernhof der Verdacht auf, ein Tier könne infiziert sein, muss das Gehöft abgesperrt werden, bis eine Probe des Tiers untersucht wurde. Das kann bis zu zwei Tagen dauern. Angrenzende Straßen und Wege werden abgesperrt, die auf dem Hof lebenden Menschen sollen dann den Kontakt zu anderen Personen meiden.

Wenn ein MKS-Verdacht sich bestätigt, werden in einem Gebiet von drei Kilometern Radius um den betroffenen Hof Straßen und Wege abgesperrt – außer den Hauptverkehrswegen. Die öffentlichen Verkehrsmittel dürfen aber weiter fahren. Für Autos von Anwohnern werden so genannte „Desinfektionspunkte“ –Waschanlagen mit Desinfektionsmittel– eingerichtet, damit sie den Sperrbezirk verlassen können. Für die Menschen auf dem Bauernhof heißt das, dass sie Versammlungen meiden und sich mit Desinfektionsmitteln waschen.

In einem weiteren Kreis mit einem Radius von zehn Kilometern um den betroffenen Hof werden Klauentiere stichprobenhaft untersucht und dürfen nur mit Genehmigung transportiert werden. Frühstens nach 30 Tagen kann der Krisenstab die Absperrungen aufheben.

Zwar gibt es bisher weder einen MKS-Verdacht, geschweige denn Fall im Land Bremen. Und so mag die gestrige Veranstaltung des Gesundheitsressorts gespenstisch anmuten. Doch wenn MKS einmal da ist, verbreitet sich das Virus blitzschnell – Übertragung ist sogar durch die Luft möglich. ar