„Ich kann alles machen!“

Vom Betriebsfest ins Pop-TV: Roberto Blanco trägt sich bei MTV zu Markte

taz: Herr Blanco, waren Sie sehr überrascht, als MTV Sie fragte, ob Sie in einer HipHop-Sendung auftreten wollen?

Roberto Blanco: Ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen kann, so etwas zu machen. Dann haben wir vereinbart, dass wir eine Probesendung machen. Ich habe mir gedacht: Wenn die ankommt, mache ich weiter und kassiere Geld.

Die Sendung ist also gut angekommen?

Viele, die mich auf der Straße ansprechen, finden das toll.

Verschrecken Sie damit nicht Ihre alten Fans?

Meine älteren Fans sehen MTV nicht, ich habe also keine verloren, sondern jüngere Fans dazugewonnen.

Karl Moik tritt bei Stefan Raab auf, Sie bei MTV – vor ein paar Jahren wäre das kaum denkbar gewesen . . .

Was vor ein paar Jahren gewesen ist, ist egal. Ich bin bekannt für Schlagermusik. Trotzdem kann ich andere Sachen machen.

Wird Ihnen die Schlagernische langsam zu eng?

Musik ist eine Welt, wir sind in dieser Welt, ich kann alles machen und ich mache es. Das Können hat mit dem, was ich mache, nichts zu tun.

Ihre Moderationstexte wie z. B. „Hallo liebe Plattenfreunde, hier ist wieder euer Mr. Fett mit den knackigsten Plattenreleases dieser Woche“ schreiben Sie aber nicht selbst?

Wissen Sie, das ist bei allen Moderatoren von Viva und MTV so: Manche bekommen die Texte, manche schreiben sie selbst. Es kommt drauf an.

Wie lange werden Sie denn noch bei „Fett MTV“ zu sehen sein?

Solange es dem Publikum gefällt, werde ich weitermachen. Haben Sie eine Folge gesehen?

Ja.

Und?

Ist ganz lustig.

Sehen Sie, das ist das Wichtigste. Wenn die Sendung nicht angekommen wäre . . .

. . . dann hätten Sie nicht weitergemacht . . .

. . . und Sie hätten mich nicht angerufen!

Es ist also das alte Motto?

Genau, ein bisschen Spaß muss sein!

INTERVIEW:
JAN FUHRHOP