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Keine Tests im Irak

Auf Basis der Untersuchungen im Kosovo werde die Unep entscheiden, ob sie entsprechende Tests auch für Bosnien und Irak vorschlägt, hatte Unep-Direktor Klaus Töpfer noch im Januar verkündet. Doch im gestern vorgelegten Kosovo-Bericht gibt es nur eine Empfehlung für Bosnien. Ansonsten heißt es lediglich, die Unep werde „gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) erörtern, ob es notwendig ist, auch in anderen Regionen Untersuchungen durchzuführen, in denen DU-Munition eingesetzt wurde“. Gibt es Gründe, gar Druck bestimmter UNO-Staaten, die die Unep von einer Forderung nach einer Irak-Untersuchung abhielten? Töpfer wies dies gestern weit, aber wenig überzeugend von sich: Grund sei lediglich, dass sich die aufgetretenen „Unsicherheiten“ am ehesten in Bosnien klären ließen, wo die DU-Munition vor fünf Jahren eingesetzt wurde. Warum dies nicht auch im Irak – wo der Einsatz vor zehn Jahren mit mindestens der hundertfachen DU-Menge stattfand – möglich sein soll, beantwortete Töpfer nicht. Dem Chef des Unep-Expertenteams Haavisto fällt dazu lediglich als Grund ein, dass man für Bosnien ja inzwischen von der Nato die Daten für die Einschlagsorte der DU-Munition erhalten habe. Ist das ein Hinderungsgrund, diese Daten jetzt von den USA für Irak zu fordern und eine Untersuchung im Irak zu empfehlen? Keine Antwort.  azu