Ein kühler Sommerjob

Echte Polarhunde gibt es auch in der Schweiz. Das allein ist noch nicht erstaunlich. Huskys sind weltweit beliebt und werden überall gehalten und gezüchtet. Bemerkenswert ist aber, dass sie in der Schweiz auch tatsächlich gebraucht werden. Sie wurden vor bald 100 Jahren in das Berner Oberland verschleppt, weil sie beim Bau der Bahn auf das Jungraujoch helfen mussten. Als die ersten (englischen) Touristen dann auf den Eigergletscher hinauffuhren, fanden sie die Hunde dort oben überaus amüsant. Seither werden sie weiter gezüchtet, gehegt und gepflegt; so schnell lassen sich Schweizer Hoteliers eine Geschäft nicht entgehen.

Heute muss man nicht mal mehr in eisige Höhen fahren. Man kann die heutigen Nachkommen der Arbeitshunde unter www.polarhundekolonie.ch/ bewundern, jeweils mit Bild, Namen und Stammbaum. Die Website beginnt allerliebst mit Alpenglühen in 65.000 Farben und informiert danach ordentlich über die Eigenarten dieser Hunderasse, über die Technik des Schlittenfahrens, aber auch über die Menschen, die das Gespann fit halten. Unbedingt beachtet werden sollte die Warnung, dass Huskys besondere Ansprüche stellen und keineswegs als niedliche Luxustierchen im Haus gehalten werden dürfen.

Für die Sommermonate 2001 wird noch ein „Mitarbeiter“ gesucht. Er muss „längere Zeit allein“ sein können, „sauber und zuverlässig sein“ und über „englische Sprachkenntnisse“ verfügen – wegen der Touristen. Die Huskys verstehen auch Schweizerdeutsch. niklaus@taz.de