KFOR dient im Bordell

„Weltspiegel“: Deutsche Soldaten haben in Makedonien Bordelle mit versklavten Frauen besucht

HAMBURG ap ■ Deutsche KFOR-Soldaten sollen in Makedonien Bordelle mit minderjährigen und versklavten Frauen besucht haben. Das berichtete der ARD-„Weltspiegel“ gestern. Das Verteidigungsministerium sprach von einer Behauptung, die „nicht bestätigt“ werde. „Die Problematik der Prostitution in Staaten des Balkans ist der Bundeswehr durchaus bewusst“, so das Ministerium. „Daher werden vorsorgliche Maßnahmen getroffen.“

Im „Weltspiegel“ offenbarte sich eine 16-jährige Bulgarin, die mit 15 an ein Bordell in der makedonischen Stadt Tetovo verkauft worden sein soll. Zu ihren Freiern hätten hunderte deutsche Soldaten des in Tetovo stationierten KFOR-Kontingents gehört, sagte sie. Ein Bundeswehrsoldat bekannte sich dazu, Kunde der 16-Jährigen gewesen zu sein. Er wisse, dass auch andere deutsche Soldaten Bordelle mit Minderjährigen besucht hätten.

Der Sprecher des KFOR-Hauptquartiers in Skopje, Thorsten Heber, sagte dem Magazin: „Dass Kinder oder fast noch Kinder zur Prostitution gezwungen werden, ist für denjenigen, der sich dafür interessiert, bekannt.“ Die KFOR versuche, ihre Soldaten aufzuklären; eine umfassende Kontrolle sei aber unmöglich.